Pflegebedürftige im Landkreis Limburg-Weilburg und empfangene Leistungen

In der stationären Pflege gibt es trotz bereits vielfältigen Angebots immer noch steigende Zahlen – es gibt immer wieder neue Einrichtungen und natürlich steigen damit auch die Zahlen der vorgehaltenen Plätze und des beschäftigten Personals.

Pflegeheime

Dauerpflegeplätze und Personal

Bei den stationären Pflegeplätzen liegt der Landkreis Limburg-Weilburg über dem Landesdurchschnitt. Auf 1.000 Einwohner über 65 Jahre kommen hier 48 Pflegeplätze.

Plätze je 1.000 Einwohner im Alter von 65 und mehr Jahren, Verteilung ambulanter und stationärer Pflegeeinrichtungen in den hessischen Landkreisen und kreisfreien Städten (2013), Pflegestatistik Hessisches Statistisches Landesamt, Darstellung der HA Hessen Agentur GmbH

Ähnlich sieht das Bild in der ambulanten Pflege aus – die Grafik zeigt hier die Anzahl der Einrichtungen (zunehmend) und die Anzahl der dort beschäftigten Mitarbeiter.

Ambulante Pflegedienste

Mitarbeiter in ambulanten Pflegediensten

Bei den Personalzahlen steigen die Zahlen im stationären Bereich deutlich stärker an, während sie im ambulanten Bereich nur leicht zunehmen.

Pflegebedürftige ambulant

Pflegebedürftige insgesamt

Pflegebedürftige in stationären Einrichtungen

Pflegegeldempfänger

Pflegeplätze

Kurzzeitpflege

Gemäß Pflegemonitor des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration aus dem Jahr 2013 sah die Verteilung aller in ambulanten Einrichtungen tätigen Berufsgruppen im Landkreis Limburg-Weilburg so aus:

Statistiken zum Thema Alter befassen sich oft mit Pflege und Pflegebedürftigkeit. Im Zuge der Professionalisierung im Pflegebereich gibt es hier auch eine zunehmend differenziertere Datenlage. 

Daraus geht hervor, dass der Markt im Bereich der Pflege nach wie vor ein Wachstumsmarkt ist. Die nachstehende Grafik stellt die wesentlichen Werte dar - Anzahl der Heimplätze, Personal in stationären und in ambulanten Einrichtungen. Alle Parameter steigen deutlich.

 

In stationären Einrichtungen im Landkreis Limburg-Weilburg ist der Anteil der sonstigen Beschäftigten noch deutlich höher – gut die Hälfte der Mitarbeiter zählt nicht zu den klassischen Pflegeberufen.

Der Pflegemonitor versucht den künftigen Bedarf an Mitarbeitern in der Pflege zu berechnen. Er unterscheidet dabei Erweiterungs- und Ersatzbedarf. Beim Erweiterungsbedarf geht er davon aus, dass künftig aufgrund der demografischen Entwicklung mehr Pflegefachkräfte in den Pflegeeinrichtungen benötigt werden – es gibt eine steigende Zahl älterer, pflegebedürftiger Personen, die versorgt werden müssen. Beim Ersatzbedarf wird die derzeitige Personaldecke und auch die Altersstruktur der in Pflege Tätigen berücksichtigt. Ein beträchtlicher Teil der derzeit noch tätigen Pflegefachkräfte wird demnach altersbedingt aus dem Erwerbsleben ausscheiden. Daraus folgt dann, wie hoch Erweiterungs- und Ersatzbedarf im Kreis Limburg-Weilburg in den Jahren 2025 und 2030 bei gleichbleibenden Rahmenbedingungen ausfallen werden.

Bestand und errechneter Bedarf von Altenpfleger/innen unter Berücksichtigung von altersbedingt ausscheidenden Altenpfleger/innen bei ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen in absoluten Zahlen und Steigerungsquote (blau) im Landkreis und im Vergleich dazu die errechnete Steigerungsquote in Hessen (rot). Regionaldossier zum Pflegemonitor im Kreis Limburg-Weilburg, Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK)/ Hessisches Ministerium für Soziales und Integration (HMSI), 2015, Daten: Hessisches Statistisches Landesamt

Bestand und errechneter Bedarf von Gesundheits- und (Kinder)Krankenpfleger/innen unter Berücksichtigung von altersbedingt ausscheidenden Gesundheits- und (Kinder)Krankenpfleger/innen bei ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen in absoluten Zahlen und Steigerungsquote (blau) im Landkreis und im Vergleich dazu die errechnete Steigerungsquote in Hessen (rot). Regionaldossier zum Pflegemonitor im Kreis Limburg-Weilburg, Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK)/ Hessisches Ministerium für Soziales und Integration (HMSI), 2015, Daten: Hessisches Statistisches Landesamt

Die Ergebnisse sehen für den Landkreis einen erheblichen Bedarf an benötigten Fachkräften für die nächsten Jahre. Noch gravierender sieht die Situation aber hessenweit aus. Im Einzugsgebiet des Rhein-Main-Gebietes liegend, werden auch die hessenweiten Quoten für den Landkreis von Relevanz sein. Der Kampf um Fachkräfte im Bereich der Pflege wird vermutlich deutlich härter ausfallen, als die Landkreis-Quote es vermuten lässt.

Der Pflegestützpunkt im Landkreis Limburg-Weilburg ist die erste Informations- und Anlaufstelle bei Fragen, Planung und Hilfestellungen rund um das Thema Pflege und Versorgung. Er richtet sich an gesetzlich versicherte Pflegebedürftige und ihre Angehörigen sowie an Menschen mit Behinderung und berät kostenfrei und trägerneutral.

Die nachgefragten Themen bei den anonymen Beratungen weichen vom sonstigen Portfolio deutlich ab. Das legt den Schluss nahe, dass das Thema Pflege nach wie vor immer noch teils tabuisiert wird und mit Scham besetzt zu sein scheint.