Im Rhein-Lahnkreis gibt es seit 1996 das Projekt „Wunschgroßeltern gesucht“. Projektträger und Ansprechpartner sind das Seniorenbüro “Die „Brücke“ und der Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn. Zahlreiche Omas und Opas konnten bereits vermittelt werden und es gibt mehr interessierte Familien als zu vermittelnde Omas und Opas. Die Wunsch-Großeltern werden mit einer Schulungsmaßnahme auf die Aufgabe vorbereitet.

Viele ältere Menschen verbringen viel Zeit allein. Auch der Kontakt zu den eigenen Kindern oder Enkelkindern ist nicht immer möglich. Oftmals leben und wohnen die eigenen Angehörigen zu weit weg, sind beruflich eingespannt und der Kontakt zu den älteren Angehörigen erfolgt nur an Feiertagen oder Geburtstagen. Gerne möchten sie ihr Leben bereichern, wissen aber nicht wie. Umgekehrt gibt es viele Familien, die sich über einen intensiveren Kontakt zu Oma und Opa freuen würden, zum Beispiel Familien, die keine Angehörigen in der Nähe haben oder deren Eltern nicht mehr da sind. Familien die getrennt leben und sich ein Vorbild für die Kinder wünschen, oder Eltern, die aus beruflichen oder privaten Gründen zu wenig Zeit für ihre Kinder haben.

Kinder profitieren vom Kontakt zu älteren Menschen. Sie genießen die volle Aufmerksamkeit, das gezeigte Interesse an ihrer Person. Kinder genießen es, wenn jemand da ist der ihnen zuhört und einfach Zeit für sie hat. Ein Kontakt zwischen Jung und Alt wirkt sich gleichermaßen positiv für alle Beteiligten aus. Kinder sind unvoreingenommen und motivieren die „Alten“ zum Spielen und Bewegen. Freundschaften entstehen, die nicht nur in dem Leben von älteren Menschen eine wirkliche Bereicherung darstellen. Der Kontakt zu den Kindern wirkt sich auch somit auch auf die Lebensqualität aller aus. Projekte die Alt und Jung zusammenbringen sind wünschenswert und meines Erachtens förderwürdig.

Voraussetzungen zum Mitmachen gibt es keine. Außer die Lust und Freude im Umgang mit Kindern.

Stephanie Haas
Diözesanreferentin für Seniorendienste beim Malteser Hilfsdienst e.V. in Limburg