Alltagserleichterung durch Generationenhilfe

(Infrastrukturellen Mängeln im ländlichen Raum entgegen wirken)

Es ist die wahr genommene Not im eigenen Umfeld und gleichzeitig die Sorge um die eigene Zukunft, die älter werdende Menschen nach Lösungen für Alltagsprobleme suchen lässt. Wo kann ich mich hinwenden, wenn ich selbst nicht mehr Auto fahren kann, Arzt oder Einkaufsgelegenheiten aber nicht mehr in unmittelbarer Nähe erreichbar sind? Wer kann mich unterstützen, wenn ich noch in meinen eigenen vier Wänden bleiben möchte, aber Familienangehörige aus unterschiedlichsten Gründen die abnehmende Selbständigkeit nicht mehr ausgleichen können? Wie finde ich neue Kontakte und Anregungen für meine Freizeitgestaltung, wenn bisherige Beschäftigungen aus Altersgründen nicht mehr möglich sind?

Das Geben und Nehmen zwischen Jüngeren und Älteren, das Erkennen und Einsetzen von Fähigkeiten und sozialem Interesse noch rüstiger SeniorInnen und die Sensibilität für soziale Bedarfe, die manchmal nur vorübergehend erforderlich und mit geringem Aufwand für andere erfüllbar sind: das sind die grundlegenden Ideen für das Engagement in einem Generationenhilfeverein.

Der gute Wille alleine genügt natürlich nicht, die infrastrukturellen Defizite in der ländlichen Region auszugleichen. Wie erfährt der Verein den konkreten Bedarf? Decken sich Angebot und Nachfrage einigermaßen bei Hilfesuchenden und Helfern? Wie erfahren die BürgerInnen von den Angeboten des Vereins und wie gewinnt man Mitglieder und freiwillige UnterstützerInnen? Diese und ähnliche Fragen beschäftigen die Verantwortlichen der noch verhältnismäßig jungen Generationenhilfe Hünfelden e.V., (gegründet 2014). Immerhin hat der Verein mittlerweile gut 160 Mitglieder. Gelegentliche kurzfristige Hilfen im Haushalt oder Garten konnten ebenso vermittelt werden, wie punktuelle Unterstützung bei der Kinderbetreuung. Oft kann schon im Vorgespräch dargelegt werden, welche Hilfen möglich sind, wo die Grenzen der Generationenhilfe sind und eventuell professionelle Hilfe erforderlich ist.

Der größte Hilfebedarf liegt im Bereich der Mobilität. Dank des Vereins hat sich ein gutes Netz von ehrenamtlichen Fahrern in ganz Hünfelden etabliert, die Fahrten zu alltäglichen Besorgungen, Behandlungen oder Arztbesuchen individuell und unbürokratisch ermöglichen. Außerdem gibt es innerhalb des Vereins eine Gruppe, die sich um aktive Freizeitgestaltung bemüht und Kontaktsuchenden wird ein Besuchsdienst angeboten…

Der Generationenhilfeverein wird immer die Lücken bestehender Hilfsangebote im Blick haben und nach Möglichkeit kurzfristig auf neue augenscheinliche Bedarfe reagieren müssen. Eine hohe Herausforderung für die, die sich in dem Verein engagieren und hoffen, dass sich im Falle des Eigenbedarfs ebenfalls aktive und kreative Menschen finden, die dann auch für sie die infrastrukturellen Lücken in der ländlichen Region erträglich machen. Grund genug, dass die Gemeinde Hünfelden die Entwicklung der Generationenhilfe nach ihren Möglichkeiten mitgestaltet und unterstützt.

(Generationenhilfe Hünfelden e.V., Gemeinde Hünfelden)