LEADER-Förderung: 44.000 Euro für einen Saftladen im positivsten Sinn

Sie freuen sich über die Förderung (von links): Lars Wittmaack (Regionalmanagement), Dennis von Mrozek (Projektträger), Jörg Sauer (Erster Kreisbeigeordneter), Claudia von Mrozek (Projektträgerin), Birgit Sucke (Amt für den Ländlichen Raum, Umwelt, Veterinärwesen und Verbraucherschutz), Silvia Scheu-Menzer (Bürgermeisterin), Anett-Christin Hochheim (Amt für den Ländlichen Raum, Umwelt, Veterinärwesen und Verbraucherschutz).

Limburg-Weilburg. In der Backhausstraße 4 in Mensfelden haben Claudia und Dennis von Mrozek große Pläne. Sie wollen eine Scheune zu einer kleinen Kelterei umbauen und damit Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit geben, das eigene Obst auch in Mindermengen zu Saft verarbeiten zu lassen. „Der Bedarf und die Nachfrage, aus eigenen Äpfeln eigenen Saft zu pressen, ist in den letzten Jahren gestiegen, Großkeltereien bieten diesen Service aber kaum mehr an“, erklärt Dennis von Mrozek den Hintergrund zu diesem Projekt. 
Der Erste Kreisbeigeordnete Jörg Sauer hat nun einen Förderbescheid in Höhe von 43.918 Euro überreicht und dem jungen Paar zu seinem Unternehmergeist gratuliert. Die Gesamtkosten des ganzen Vorhabens belaufen sich auf immerhin fast 150.000 Euro. „Die Kleine Kelterei Mensfelden ist ein tolles Vorhaben, das lokales Kulturgut sowie die Kulturgeschichte fördert und die Identifikation mit der Region stärkt. Das Projekt hat einen engen Bezug zur Entwicklungsstrategie der LEADER-Region Limburg-Weilburg und ist damit ein gelungenes Beispiel für die regionale Entwicklung im ländlichen Raum“, freut sich Jörg Sauer. Neben dem Aufbau der Kelterei haben sich die Projektträger zum Ziel gesetzt, vorhandene Streuobstwiesen zu pflegen und neue Wiesen anzulegen. Die für die Biodiversität so wichtigen Streuobstbestände sollen durch die Wiederaufnahme der Pflege und der Bewirtschaftung dazu beitragen, alte Obstsorten zu schützen und auch die Lebensräume für die Tier- und Pflanzenwelt zu erhalten. Unter dem Stichwort „Streuobstpädagogik“ ist langfristig die Zusammenarbeit mit Kindergärten und Schulen geplant. Bürgermeisterin Silvia Scheu-Menzer betont die positiven Effekte, die das Projekt für den Bereich Bildung und Beschäftigung in der Landwirtschaft bringt. Darüber hinaus wird der Aufbau von Vernetzungsstrukturen zum Austausch von Informationen und Erfahrungen mit diesem Vorhaben umgesetzt. Zum Gesamtkonzept gehört auch ein sogenannter „Regiomat“. An dieser Station können sich Einwohnerinnen und Einwohner mit Produkten der Kelterei und anderer regionaler Partner rund um die Uhr mit Dingen des täglichen Bedarfs versorgen. Angeboten werden unter anderem Milch, Eier, Wurst und Saft.
Durch die Unterstützung des Regionalmanagements in Zusammenarbeit mit dem Amt für den Ländlichen Raum, Umwelt, Veterinärwesen und Verbraucherschutz konnten seit 2015 bereits 35 Vorhaben mit Fördermitteln in Höhe von rund 3,4 Millionen Euro gefördert werden. Obwohl die offizielle Förderperiode für das LEADER-Programm am 31. Dezember 2020 endete, können in einer zweijährigen Übergangszeit weitere Projekte unterstützt und Anträge gestellt werden.