Landrat Köberle und der Weilburger Bürgermeister Dr. Hanisch freuen sich über neuen Jugendraum in der Bücherei

Landrat Michael Köberle (links) und der Weilburger Bürgermeister Dr. Johannes Hanisch eröffneten den neuen Jugendraum in der Kreis- und Stadtbücherei.

Limburg-Weilburg. Landrat Michael Köberle und der Weilburger Bürgermeister Dr. Johannes Hanisch haben sich bei einem Besuch der Kreis- und Stadtbücherei in Weilburg sehr angetan vom neuen Jugendraum gezeigt. „Die Schaffung eines neuen Jugendraumes in der Weilburger Kreis- und Stadtbücherei steht im Kontext der Weiterentwicklung unserer Bibliothek. Es sind längst nicht mehr lediglich Bücher und Zeitschriften, die die Menschen in öffentliche Büchereien locken. Die digitale Vielfalt hält Einzug. Hier zeichnet sich ganz klar der zukünftige Anspruch ab, den Nutzerinnen und Nutzer öffentlicher Bibliotheken mitbringen. Seit vielen Jahren gehören deshalb digitale Medien wie Hörbücher, Hörspiele (besonders für Kinder und Jugendliche), Filme auf DVD und Spiele zu den beliebten Angeboten unserer Bibliothek“, erläuterte Büchereileiterin Nadine Schmidt, die das neue Projekt gemeinsam mit der zuständigen Referatsleiterin in der Kreisverwaltung, Pia Stöckl, präsentierte. 
Seit einiger Zeit gehören auch Tonies, also Themenfiguren, auf denen Geschichten und vielfältige Informationen gespeichert sind, zum Repertoire der Kreis- und Stadtbücherei. Die Interessen der Kundschaft von öffentlichen Einrichtungen orientieren sich, wie sollte es anders sein, an den gegebenen digitalen Möglichkeiten auf dem Markt. Und dazu gehören auch Konsolenspiele, Comics und Mangas, die die Bücherei nun auch in ihren Regalen anbieten. „So sehen wir uns als Kreis- und Stadtbücherei auf dem Weg in die Zukunft“, betonten Landrat Köberle und Bürgermeister Dr. Hanisch gemeinsam.
„Die Entwicklung schreitet voran. Um auch ältere Kinder und Jugendliche stärker ansprechen zu können, haben wir unsere Bücherei in diesem Medienbereich noch attraktiver gestaltet und unsere Angebotspalette zeitgemäß und zukunftsorientiert ergänzt. So bieten wir jetzt erstmals Konsolenspiele an, um dadurch das Ausleihangebot der Bücherei zu vervollständigen. Eine fundierte fachliche Beratung dazu hat uns die Hessische Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken in Wiesbaden gegeben“, so Nadine Schmidt. Impliziert in dieses Konzept ist der Gedanke, die jungen Menschen dadurch auch mit anderen in der Bücherei angebotenen Medien, besonders mit Büchern, in Kontakt zu bringen und damit letztlich einen Beitrag zur Leseförderung zu leisten. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass Konsolenspiele nicht nur Spaß machen, sondern auch bilden und die Kommunikation fördern. Spielen in seinen verschiedenen Formen eröffnet neue Möglichkeiten, moderne Kompetenzen zu erlernen und zu festigen. 
Ganz wichtig für das Verständnis von Gaming-Projekten in Bibliotheken ist, dass das manchmal noch vorherrschende Vorurteil der Reduzierung auf sogenannte Ballerspiele beiseitegeschoben wird. Die Inhalte der Spiele sind sehr vielfältig und kreativ. Deshalb erscheint es der Büchereileitung wichtig, das Potenzial von Spielen und Games im Hinblick auf die medienpädagogische Projektarbeit der Bibliothek einzubinden. Die Leitung sieht darin eine Verbesserung der Bildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen.
„Es geht uns nicht nur um das Angebot und die Ausleihmöglichkeit von Konsolenspielen. Die Spiele sollen vor Ort ausprobiert und gemeinsam von den jungen Menschen erfahren werden. Gedacht ist dabei mittelfristig an unterschiedliche Rahmenprogramme, wie beispielsweise Spieletester AGs, Gaming-Nachmittage, digitale Fußballturniere und vieles mehr. Vorstellbar sind auch Begegnungen von Spieleentwicklern oder Profigamern in unserer Bibliothek“, so Nadine Schmidt weiter. Der Bereich Gaming ist mittlerweile entgegen aller Vorurteile dem Genre gegenüber für viele Bibliotheken – sowohl für öffentliche als auch wissenschaftliche – zu einem Themenfeld geworden, das aus der täglichen Arbeit nicht mehr wegzudenken ist. Nicht nur hinsichtlich der Ausleihe von Computer- und Konsolenspielen, sondern auch im Rahmen von Veranstaltungen, Makerspaces und Spielmöglichkeiten vor Ort spielen „Games“ eine Rolle.
„Damit unsere Kreis- und Stadtbücherei zukunftsfähig und kundenorientiert bleibt, ist eine Orientierung an den Interessen unserer Besucherinnen und Besucher unabdingbar. Das haben unsere Bemühungen bei der Einführung von Hörbüchern, Hörspielen, Filmen auf DVD oder den Tonies für Kinder gezeigt. Unser innovatives Konzept ist erfolgreich. Wir möchten es fortsetzen, um die Kreis- und Stadtbücherei Weilburg innovativ zu gestalten und somit ihre Akzeptanz zu optimieren“, so Landrat Köberle und Bürgermeister Dr. Hanisch abschließend. Die finanzielle Umsetzung des kompletten Projekts in Höhe von rund 9.000 Euro erfolgte mit Mitteln aus der Landesförderung.