Landkreis und Kommunen arbeiten bei der Unterbringung von geflüchteten Menschen eng zusammen

Limburg-Weilburg. Im Landkreis Limburg-Weilburg sind weitere 100 Menschen auf Basis einer Zuweisung durch das Land Hessen angekommen, die vor dem russischen Angriffskrieg aus der Ukraine geflüchtet sind. Damit befinden sich nun offiziell rund 260 geflüchtete Menschen im Landkreis. 160 Personen sind bereits aufgrund persönlicher Verbindungen registriert und untergebracht. „Die Aufnahme der zugewiesenen Ukrainerinnen und Ukrainer ist dank des großen Engagements der Kolleginnen und Kollegen aus unserer Kreisverwaltung und der kreiseigenen Gesellschaft für Ausbildung und Beschäftigung (GAB) angemessen und organisiert abgelaufen. Unser Ziel ist es, dabei mitzuhelfen, den von einem furchtbaren Angriffskrieg heimgesuchten Menschen Zuflucht zu bieten. Einen großen Dank richte ich auch an die Bürgerinnen und Bürger unseres Landkreises, die in den vergangenen Wochen eine wirklich überwältigende Hilfsbereitschaft gezeigt haben“, so Landrat Michael Köberle bei der Ankunft der Geflüchteten in Limburg. Bei der Kreisverwaltung waren unter den Kontaktdaten per Mail: wohnraum_fluechtlinge(at)limburg-weilburg.de oder telefonisch: 06431 296 - 473 und 06431 296 – 530 in den vergangenen Tagen etliche Wohnraum-Angebote für die geflüchteten Menschen eingegangen.
Überhaupt nicht absehbar ist im Moment, wie sich die Situation in der Ukraine und damit auch die Zahl der Geflüchteten weiter entwickeln wird. Landrat Köberle hat das weitere Vorgehen daher in einer gemeinsamen Videokonferenz mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern des Landkreises eingehend besprochen. Die Situation stellt sich momentan so dar, dass die inzwischen auch bereits mit ukrainischen Flüchtlingen belegten Gemeinschaftsunterkünfte des Landkreises weitgehend belegt sind. Der Landkreis bemüht sich seit Herbst 2021 und somit bereits weit vor dem russischen Angriffskrieg darum, neue Unterkunftsplätze für geflüchtete Menschen zu schaffen, denn auch die übrigen Zuweisungen von Flüchtlingen aus anderen Krisenregionen der Welt laufen weiter. Die Kreisverwaltung geht aufgrund der aktuellen Lage davon aus, dass die Unterbringungsmöglichkeiten des Landkreises in einigen Wochen erschöpft sein werden. Vor diesem Hintergrund hat Landrat Michael Köberle im Rahmen der Videokonferenz mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern besprochen, dass auf Basis eines Beschlusses des Kreisausschusses die Möglichkeit einer Zuweisung von Geflüchteten durch die Kreisverwaltung nach einem einwohnerbezogenen Berechnungsschema unter Berücksichtigung der aktuellen Belegungszahlen an die kreisangehörigen Städte und Gemeinden besteht. Ein solches Vorgehen war mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern bereits Mitte Dezember 2021 aufgrund der schon damals steigenden Flüchtlingszahlen jenseits des Ukraine-Krieges abgestimmt worden. Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister machten in der Videokonferenz deutlich, selbst weiterhin aktiv Wohnraum für geflüchtete Menschen in ihren jeweiligen Kommunen zu akquirieren.
Ukrainischen Flüchtlingen ist der Aufenthalt in Deutschland mit einem Nationalpass für 90 Tage erlaubt, eine Verlängerungsmöglichkeit ist vorhanden. Voraussichtlich ab Mai 2022 ist die Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis aufgrund der Massenzustromrichtlinie der Europäischen Union für ein Jahr vorgesehen, verlängerbar auf drei Jahre. Trotz einer Aufenthaltserlaubnis verbleibt der Leistungsbezug wie Lebensunterhalt oder Krankenversorgung im Bereich des Sozialamtes der Kreisverwaltung. Sprach- und Integrationskurse sollen ermöglicht, eine Arbeitserlaubnis kann erteilt werden. Für die Kinder und Jugendlichen sind Besuche von Kita und Schule möglich.
Alle Informationen und Kontaktdaten finden Sie auf der Homepage des Landkreises Limburg-Weilburg hinter dem roten Button auf der Startseite: Informationen zur Ukraine-Hilfe.