Forum Ökolandbau/Öffentlichkeitsarbeit und Social-Media-Beiträge bringen Höfen mehr Bekanntheit, Image und Umsatz

Professionelle Außendarstellung kann den landwirtschaftlichen Betrieben mehr Bekanntheit, Image und Umsatz bringen.

Limburg-Weilburg/Hünstetten. Die Außendarstellung landwirtschaftlicher Betriebe war das Thema beim fünften Forum Ökolandbau der Ökomodell-Region Nassauer Land im Gasthof Hühnerkirche. Mehr als die Hälfte der 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer betreiben nach eigenen Angaben für ihre Betriebe bereits Öffentlichkeitsarbeit. Etwa ein Viertel der Anwesenden nutzt für die Außendarstellung soziale Netzwerke im Internet.

Die Pressesprecherin des hessischen Bauernverbandes, Marie-Claire von Spee, berichtete, dass Verbraucher und Landwirte laut einer Kölner Studie in Parallelwelten mit unterschiedlichen Ansichten leben. Es gibt von Teilen der Gesellschaft nach Aussagen von Spees Vorurteile gegenüber Landwirtinnen und Landwirten, die sie als Umweltverschmutzer und Tierquäler wahrnehmen. Das Selbstbild der Nahrungsmittelerzeuger hingegen ist ein völlig anderes. Sie sehen sich als Ernährer der Nation, Bewahrer der Tradition und als Betriebsmanager. Mit der Arbeitsgruppe “Zukunftsbauer“ möchte der Deutsche Bauernverband auch die Kommunikation zwischen Landwirten und Verbrauchern fördern. Dafür empfiehlt Marie-Claire von Spee zum Beispiel die Beteiligung der örtlichen Landwirtinnen und Landwirte am Vereinsleben. Um ein positiveres Bild von den Betrieben erzeugen zu können, rät sie ebenfalls zu Feldrandgesprächen, Hofführungen sowie der Teilnahme am Programm „Bauernhof als Klassenzimmer“.

Dass sich auch die Öffentlichkeitsarbeit über Social Media für die Betriebe lohnen kann, unterstrich Katrin Schnödewind von der Marketinggesellschaft „Gutes aus Hessen“. Denn jeder Deutsche verbringe im Schnitt fünf Stunden am Tag im Internet und 87 Prozent der Bevölkerung nutze soziale Medien. Schnödewind empfahl den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, sich eine gute „Kanalstrategie“ zu überlegen. Instagram sei mit seinem Fokus auf schöne Bilder besonders für den Markenaufbau geeignet. Twitter sei gut für Aufbau und Pflege von Netzwerken. Facebook werde, so die Referentin, von einer im Schnitt eher älteren Klientel genutzt und könne unter anderem für den Austausch mit Kolleginnen und Kollegen sowie die Ankündigung von Veranstaltungen genutzt werden. Die Fachfrau wies darauf hin, dabei gut auf die Inhalte der Beiträge zu achten. Denn im Schnitt schaue jeder Internetnutzer nur acht Sekunden auf einen Beitrag. Im Vergleich dazu betrage die Aufmerksamkeitsspanne eines Goldfischs eine Sekunde mehr, was zur allgemeinen Erheiterung beitrug.  

Es sei wichtig, auf abwechslungsreiche Bilder, kurze Texte und einen interessanten Informationsgehalt zu achten. Schnödewind empfahl den Betrieben, pro Woche mindestens zwei bis drei hochwertige Beiträge zu veröffentlichen. Elisa Luzius vom Hof Schauferts in Schönborn erklärte: „Ein Bauernhof ist eigentlich das beste Thema für soziale Medien, denn da passiert täglich etwas“. Auf der Internetseite ihres Hofes werden nur Basisinformationen zur Verfügung gestellt, da die Pflege der Website mit großem Aufwand verbunden sei. Als Kanal in den sozialen Medien hat sich Elisa Luzius für Instagram entschieden und postet hier konsequent und regelmäßig Beiträge. Mittlerweile folgen dem Kanal bereits 5.400 Interessierte.