Asperger-Selbsthilfegruppe freut sich über neue Mitglieder

Freunde finden, um Zeit mit ihnen zu verbringen und gemeinsame Unternehmungen zu planen – das ist etwas, was auch viele Betroffene des Asperger-Syndroms sich wünschen. Bei den monatlichen Treffen leitet die 29-jährige Gruppengründerin, selbst betroffen vom Asperger-Syndrom, die Betroffenengruppe, während ihre Mutter für die Angehörigengruppe da ist. 
Dass es in der Gruppe nicht um Diagnose und Therapie, sondern ausschließlich um Austausch und gemeinsames Miteinander gehen kann, macht die Gruppengründerin klar: „Wir sind hier keine Ärzte und Therapeuten. Aber Asperger-Betroffene und ihre Angehörigen können zu uns kommen, um sich auszutauschen und um Freunde zu gewinnen. Wo sonst können Aspies Smalltalk machen unter anderen Aspies, ohne dass wir uns fühlen müssen wie die Aliens“, lacht sie, und ihre Mutter fügt hinzu: „Während der Zeit der Corona-Beschränkungen war es oftmals nicht leicht, unsere Gruppe weiter aufzubauen. Deshalb freuen wir uns über neue vom Asperger-Syndrom betroffene Mitglieder, die gerne bei uns mitmachen möchten.“ Das Vorurteil, dass das Asperger-Syndrom, bei dem es sich um eine milde Form des Autismus handelt, die Betroffenen zu kontaktscheuen „Eigenbrötlern“ mache, ist in vielen Fällen ein gravierendes Missverständnis. Stattdessen ist der ausgeprägte soziale Rückzug vieler Asperger-Betroffener zu werten als eine - am Ende selbstschädigende - Reaktion auf die lebenslang erfahrene, persönliche Leidensgeschichte missglückter Kommunikation. Denn hier, auf der Wahrnehmungs- und Kommunikationsebene, liegt die Wurzel der fatalen Verkettungen von Missverständnissen, die Asperger-Betroffene im Umgang mit neurotypischen Menschen täglich erleben und an deren Ende für den Einzelnen sehr oft Ausgrenzung, Einsamkeit und Depression stehen. Um einer derart verhängnisvollen Entwicklung entgegenzuwirken, gründete sich im Jahr 2019 die Asperger-Selbsthilfegruppe Limburg/Diez mit der Zielsetzung, Asperger-Betroffenen und ihren Angehörigen ein Forum für einen gemeinsamen Austausch zu bieten.
Interessenten können Kontakt aufnehmen über die Selbsthilfekontaktstelle Limburg-Weilburg, Mail: selbsthilfe@Limburg-Weilburg.de, oder über die Mailadresse Freia.Tiederle@gmx.de.