Frühkindliche Bildung

Sobald geflüchtete Familien die Erstaufnahmeeinrichtung verlassen haben und einer Kommune zugewiesen wurden, haben sie Anspruch auf eine Tagesbetreuung ihrer mindestens einjährigen Kinder. Der Kontakt mit anderen Kindern ist sehr wichtig für das Erlenen der deutschen Sprache und dient als gute Vorbereitung auf die Schule. Die Eltern können in dieser Zeit einen Sprach- oder Integrationskurs besuchen oder arbeiten gehen. Der Kontakt mit anderen Eltern und den Erziehern kann auch für sie sehr hilfreich sein, um sich in Deutschland zu integrieren. Beim Jugendamt in Limburg erhalten Sie alle wichtigen Informationen zu den Betreuungsangeboten im Landkreis sowie zu finanziellen Fördermöglichkeiten.

In Deutschland gibt es verschiedene Arten der Kinderbetreuung, um die Eltern im Alltag zu entlasten, besonders wenn sie arbeiten gehen. Für Kinder bis 3 Jahren gibt es Krabbelgruppen, Kindertagesstätten (Kitas) oder Kinderkrippen. Kinder ab 3 Jahren können in den Kindergarten oder einen Hort gehen. Auch Einzelbetreuung durch eine Tagesmutter ist möglich.

Es ist keine Pflicht, Kinder in einer solchen Einrichtung anzumelden, aber für die Kinder ist der Kontakt mit Gleichaltrigen sehr wichtig für ihre Entwicklung und das Erlernen der Sprache. Die große Mehrheit der Kinder in Deutschland geht in den Kindergarten; es ist eine gute und wichtige Vorbereitung auf die Schule.

Was machen Kinder in der Tagesbetreuung? Sie lernen andere Kinder kennen, spielen, lernen, singen, turnen und essen zusammen. Es sind immer erwachsene, ausgebildete Erzieher dabei, die auf die Kinder aufpassen und sie fördern. Jungen und Mädchen, deutsche und nicht-deutsche Kinder werden zusammen betreut. Kinder, die nicht oder schlecht deutsch sprechen, werden in vielen Einrichtungen besonders gefördert, beispielsweise durch individuelle Sprachförderung in Kleingruppen oder durch das Überprüfen der Sprachkenntnisse mit dem Kindersprachscreening (KiSS). Zur Vorbereitung auf die Schule gibt es zudem spezielle „Vorlaufkurse“, die in Kooperation mit Grundschulen stattfinden.

Auch für Eltern ist die Kinderbetreuung von Vorteil. Neben der zeitlichen Entlastung können Eltern über die Betreuungseinrichtung andere Eltern kennenlernen, sich austauschen und gegenseitig unterstützen. Beratung und Hilfe bekommen sie bei Bedarf außerdem von den Erziehern. Insbesondere für Eltern mit Migrations- oder Fluchthintergrund ist die Kinderbetreuung eine gute Gelegenheit, um in dieser Zeit einen Sprach- oder Integrationskurs zu besuchen.

Seit 2013 gibt es in Deutschland einen gesetzlichen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz für Kinder von 1-3 Jahren. Leider sieht die Realität etwas anders aus, und es fehlen deutschlandweit ca. 300.000 Kita-Plätze. Das hängt vor allem mit einem Fachkräftemangel zusammen. Es kann daher sein, dass man nicht sofort einen Betreuungsplatz für das Kind findet und sich auf Wartelisten eintragen muss. Um die richtige Einrichtung oder eine Tagesmutter zu finden und Hilfe bei der Finanzierung zu bekommen, kann man sich an das Jugendamt (Limburg) wenden.

Quellen