Fachdienst Veterinärwesen und Verbraucherschutz

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Aktuelles

21. September 2023: Ausbruch der Blauzungenkrankheit vom Serotyp 3 in den Niederlanden – Fälle auch in Deutschland möglich

Niederländische Tierärzte beobachteten am 3. und 4. September bei Schafen in den Provinzen Nordholland und Utrecht klinische Symptome in fünf Betrieben, die auf die Blauzungenkrankheit (BTV) hindeuteten. Der Blauzungen-Seuchenverdacht wurde durch das niederländische Referenzlabor bestätigt, aber anders als in den vergangenen Jahren wurde nun der Serotyp 3 (BTV-3) nachgewiesen. Mittlerweile sind über 40 Betriebe betroffen, überwiegend Schafhaltungen. Die niederländische Regierung leitete Maßnahmen wie die Sperrung der betroffenen Betriebe und Ausbruchsuntersuchungen ein.

Aufgrund der Dynamik des Geschehens mit einer großen Zahl an Neuausbrüchen besteht die Gefahr, dass auch deutsche Betriebe betroffen sein können. Deshalb sollten insbesondere kleine Wiederkäuer und Rinder mit BTV-typischen klinischen Symptomen auf das Vorliegen einer entsprechenden Infektion untersucht werden.

Bei diesem neuen Ausbruch wurden folgende klinische Symptome beobachtet:

Bei Schafen wird über hohes Fieber bis 42°C, geschwollene Zunge, Fressunlust, Speicheln, lethargisches bis moribundes Verhalten, Läsionen im Maul und an der Zunge sowie Todesfälle berichtet. Bei Rindern scheinen die klinischen Symptome schwächer ausgeprägt zu sein.

Aktuell steht kein zugelassener Impfstoff gegen BTV3 zur Verfügung.

Die Niederlande wurden in der Gesamtheit zu einer Restriktionszone erklärt. Demnach können empfängliche Tiere aus unverdächtigen Betrieben innerhalb der Niederlande ohne Auflagen verbracht werden. Dies bedeutet, dass möglicherweise klinisch unauffällige aber mit BTV infizierte Tiere nahe an die deutsche Grenze verbracht werden könnten.

Es wird vermutet, dass die Tierseuche im August in den Niederlanden eingeschleppt wurde und es steht zu befürchten, dass erste Fälle bald auch in Deutschland auftreten werden. Wenn Infektionen nachgewiesen werden, müssten auch zeitnah wieder Sperrzonen mit einem 150km-Radius eingerichtet werden, die Tierverkehr empfänglicher Arten aus diesen Gebieten unmöglich machen würde.

Nach Aussage des BMEL dürfen aktuell keine Tiere empfänglicher Arten aus den Niederlanden nach Deutschland verbracht werden.

Weitere Informationen zur aktuellen Lage in den Niederlanden finden Sie auf den Seiten des

Bei Fragen zu der Thematik wenden Sie sich bitte an das Veterinäramt.

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