Landkreis Limburg-Weilburg flächendeckend mit Breitband versorgt - Schnelles Internet für 44.000 Haushalte

44.000 weitere Haushalte haben im Landkreis Limburg-Weilburg nun die Möglichkeit, sich an das Hochgeschwindigkeits-Internet anschließen zu lassen. Mittlerweile sind nach Angaben von Landrat Manfred Michel im Landkreis die vertraglich vereinbarten 95 Prozent der Haushalte mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von 30 MBit pro Sekunde versorgt – und das gilt auch für die kleinen Dörfer.

„Die ersten Orte wurden bereits vor einem Jahr an das schnelle Netz angeschlossen. Der zehnte und letzte Bauabschnitt wurde in Weilmünster beendet“, so Landrat Michel stolz. Der Marktflecken war somit auch der richtige Ort für die große Abschlussveranstaltung. Das symbolische Drücken des Startknopfs nahmen der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir, Landrat Manfred Michel, Kreis-Bürgermeister-Sprecher Werner Schlenz, Kreis-Breitband-Koordinator Martin Rudersdorf sowie Telekom- und Ministeriumsvertreter vor.

Landrat Manfred Michel betonte in Weilmünster zudem, dass die Netzgeschwindigkeit bis 2018 weiter verdoppelt werden kann: „In unserem Landkreis werden auch sämtliche Schulen, Kranken- und Rathäuser an das Glasfasernetz angeschlossen. Diese Netzverdichtung bezuschusst der Bund mit 1,42 Millionen und das Land mit weiteren 1,2 Millionen Euro.“ Mit erkennbarem Stolz berichtete Landrat Michel im Bürgerhaus Weilmünster, dass innerhalb von nur zwei Jahren das Telekom-Netz im Landkreis mit neuester Technik aufgerüstet worden sei. Der Landkreis Limburg-Weilburg hat dafür zwei Millionen Euro in die Hand genommen, die 19 Kommunen, je nach Einwohnerzahl gestaffelt, zusammen 3,5 Millionen Euro. Und genau das freute den Landrat: „Ich bin froh darüber, dass alle 19 Städte und Gemeinden unseres Landkreises das Projekt unterstützt haben, obwohl einzelne Kommunen wie beispielsweise Limburg kostenlos zu einem schnellen Netz über die Telekom gekommen sind.“ Das Land Hessen hat die Kooperation des Landkreises Limburg-Weilburg mit seinen Kommunen mit 100.000 Euro belohnt, die Machbarkeitsstudie mit weiteren 50.000 Euro. Landrat Michel bezeichnete es als einen „Sechser im Lotto“, dass der frühere Beselicher Bürgermeister Martin Rudersdorf mit seiner Kompetenz das Projekt für den Landkreis als Breitband-Koordinator gemanagt habe. „Damit ist der Landkreis Limburg-Weilburg nun einer von insgesamt nur zwei hessischen Landkreisen mit einem flächendeckenden Breitband-Netz.“

Frank-Bothe, Leiter der Technik-Niederlassung Südwest der Telekom, die das Bauvorhaben als Vertragspartner des Landkreises federführend umgesetzt hat, geht davon aus, dass schon bald durch Vectoring-Technik bis zu 250 MBit Internet-Geschwindigkeit angeboten werden können.

„Wir haben schon vor Jahren erkannt, dass zukunftsfähige Infrastruktur auch in der Fläche nötig sein wird“, sagte der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir in Weilmünster. Architekten, Ingenieure oder Messebau-Schreiner seien zum Beispiel nicht in der Lage, erfolgreich zu agieren, wenn sie Baupläne nicht per E-Mail empfangen und versenden könnten. Das Ziel sei, bis 2018 eine flächendeckende Versorgung mit schnellem Internet in Hessen zu haben. 72,1 Prozent der Haushalte seien bereits versorgt. Al-Wazir erklärte, dass es in Zeiten des freien Wettbewerbs nicht möglich sei, ohne Eigenbeteiligung flächendeckend an ein schnelles Internet zu kommen. Denn wenn sich Mitbewerber der Telekom in Ballungszentren „Rosinenstücke“ des Netzes angelten, könne von der Telekom nicht erwartet werden, dass sie in Landkommunen ohne Gewinnmöglichkeit kostenfrei alle Haushalte anschließe. Darum sei gerade die Solidarität im Landkreis Limburg-Weilburg bei diesem Projekt von entscheidender Bedeutung gewesen.

Werner Schlenz sagte als Sprecher der Bürgermeister des Landkreises, die kleinen Kommunen der Region hätten dieses Projekt nicht alleine stemmen können. Landrat Manfred Michel und Breitband-Koordinator Martin Rudersdorf sei daher für diese erfolgreiche und schnelle Umsetzung ein großes Lob auszusprechen.