Tag der Selbsthilfe: Gruppen und Einrichtungen informieren über ihre wichtige Funktion

Sie eröffneten den Tag der Selbsthilfe (von links): Gebärdendolmetscherin Susanne Hädrich, Erster Kreisbeigeordneter Jörg Sauer, Michelle Bautz von der Selbsthilfekontaktstelle im Gesundheitsamt, Dominik Verclas (Fachdienstleiter Grundsatzangelegenheiten und Verwaltung im Gesundheitsamt), der Limburger Bürgermeister Dr. Marius Hahn, Dr. Gundi Heuschen (Leiterin Gesundheitsamt) und Kreistagsvorsitzender Joachim Veyhelmann.

Ehrengäste beim Tag der Selbsthilfe (von links): Landrat Michael Köberle, die Hünfeldener Bürgermeisterin Silvia Scheu-Menzer, Bundestagsabgeordneter Martin Rabanus, Kreisbeigeordnete Doris Reifenberg sowie die Landtagsabgeordneten Tobias Eckert und Christian Wendel.

Limburg-Weilburg. Unter dem Motto „Sei dabei – Limburg barriereFREI“ präsentierten sich die Selbsthilfegruppen aus dem Landkreis Limburg-Weilburg sowie der Behindertenbeirat der Stadt Limburg am Tag der Selbsthilfe in der Josef-Kohlmaier-Halle und auf dem Europaplatz in Limburg. Dabei drehte sich wieder alles rund um die Themen Selbsthilfe, Inklusion und Gesundheit. Teilnehmende Selbsthilfegruppen und Beratungseinrichtungen informierten über ihre wichtige Funktion und vielfältigen Angebote in der gesundheitlichen Versorgung. Der Behindertenbeirat der Stadt Limburg präsentierte sich mit einem Hindernisparcours zum Perspektivwechsel auf dem Europaplatz. Besonderes Highlight des diesjährigen Tags war der Comedy-Auftritt von Martin Fromme, Deutschlands einziger asymmetrischer Komiker. Er beleuchtete auf unterhaltsame Weise das Thema Behinderung und sorgte so für Lachen und Nachdenken.

„Die Mitglieder von Selbsthilfegruppen – dies können Betroffene, aber auch deren Angehörige sein – suchen gemeinsam nach einem positiven Umgang mit ihrer Erkrankung oder Behinderung. Sie leisten mit Unterstützung der Krankenkassen einen erheblichen Beitrag zur Verbesserung der gesundheitlichen Situation von Menschen mit schweren, teils unheilbaren Krankheiten oder Behinderungen. Eine Selbsthilfegruppe bietet die Möglichkeit zum Austausch mit Gleichbetroffenen über die Erkrankung selbst sowie über Hilfs- und Informationsangebote und ermöglicht damit eine wertvolle Unterstützung. Der persönliche Kontakt, die Gespräche, gegenseitige Hilfestellung, aber auch gemeinsame Freizeitaktivitäten können Kraft und Halt geben. Der Besuch einer Selbsthilfegruppe bietet einen offenen Austausch über persönliche Herausforderungen und kann helfen, gemeinsam Strategien zur Bewältigung von Einschränkungen zu entwickeln und die Lebensqualität von Betroffenen und deren Familien zu steigern“, erläuterte Landrat Michael Köberle in Limburg. Erster Kreisbeigeordneter Jörg Sauer betonte bei der Eröffnung: „Der Landkreis Limburg-Weilburg besitzt ein extrem vielfältiges Engagement im Selbsthilfebereich. Über die Hälfte der Selbsthilfegruppen sind beim Selbsthilfetag vertreten. Dieser ist auch wichtig, um die Menschen der Region stärker dafür zu sensibilisieren, dass jeder von uns in Lebenssituationen kommen kann, in denen er die Hilfe anderer benötigt. Unsere Veranstaltung soll zeigen, wo Betroffene diese finden.“

Am Tag der Selbsthilfe konnten sich die Besucherinnen und Besucher über das facettenreiche Angebot von Selbsthilfegruppen und Beratungseinrichtungen informieren. Besonderer Schwerpunkt des diesjährigen Tags der Selbsthilfe war das Thema Inklusion und die Sensibilisierung für das Thema Barrierefreiheit. Mit der Kampagne „Sei dabei – Limburg barriereFREI“ des Behindertenbeirats der Stadt Limburg wurde auch der Europaplatz als Aktionsfläche mit Hindernisparcours eingebunden. Mit Rollstühlen, Rollatoren und Simulationsbrillen gingen die Besucherinnen und Besucher angeleitet auf Erkundungstour und Perspektivwechsel durch die Innenstadt. Diese Erfahrung ermöglichte es, alltägliche Barrieren hautnah zu erleben und ein tieferes Verständnis für die Bedürfnisse von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen zu entwickeln. Der Hindernisparcours auf dem Europaplatz ergänzte das Programm und bot eine einzigartige Möglichkeit, die Stadt aus einer neuen Perspektive zu erkunden.
Unter dem Titel „Inklusion gestalten, Barrieren überwinden: Ein gemeinsamer Dialog“ sprachen der Erste Kreisbeigeordnete Jörg Sauer, der Limburger Bürgermeister Dr. Marius Hahn, der Erste Stadtrat Michael Stanke, Dr. Lucia Artner (Referentin für Inklusion und Sozialpolitik) sowie Andreas Winkel (Behindertenbeauftragter der Hessischen Landesregierung) gemeinsam mit weiteren Gästen im Rahmen einer Podiumsdiskussion über die Herausforderungen und Chancen von Inklusion. Die Diskussion bot Raum für den Austausch von Ideen und konkrete Ansätze zur Gestaltung einer inklusiven Zukunft.
Inklusion bedeutet, Barrieren zu überwinden und Vielfalt zu fördern. Die Kampagne „Sei dabei – Limburg barriereFREI“ hat sich zum Ziel gesetzt, ein stärkeres Bewusstsein für Barrierefreiheit zu schaffen sowie die UN-Behindertenrechtskonvention vor Ort zu leben und strebt danach, eine Gemeinschaft zu formen, in der alle Menschen gleichberechtigt teilhaben können. Der diesjährige Tag der Selbsthilfe bot dabei eine gute Gelegenheit, sich intensiv mit den Themen Inklusion und Barrierefreiheit auseinanderzusetzen und gemeinsam an einer inklusiven Gesellschaft zu arbeiten. Er wurde durch die Unterstützung der GKV-Selbsthilfeförderung ermöglicht.

Weitere Informationen erhalten Interessierte bei der Selbsthilfekontaktstelle im Gesundheitsamt der Kreisverwaltung telefonisch unter 06431 296-635, mobil unter 0160 90714155, per Mail an selbsthilfe@limburg-weilburg.de sowie unter www.selbsthilfe-limburg-weilburg.de.