Schlafapnoe beeinträchtigt die Lebensqualität/Masken können Patienten helfen

Die Vertreter der Schlafapnoe-Selbsthilfegruppe: (v.l.) Norbert und Heike Hein sowie Sebastian Laux.

Limburg-Weilburg. Unter einer Schlafapnoe zu leiden kann sehr lästig sein. Der Leiter der Selbsthilfegruppe (SHG) Limburg-Weilburg, Sebastian Laux, ist in führender Funktion als IT-Berater tätig. Schon mit Anfang 20 bekam der mittlerweile 39-Jährige Obertiefenbacher dadurch größere gesundheitliche Probleme, fühlte sich tagsüber oft völlig ausgelaugt. „Ich habe eigentlich in der Regel lange genug geschlafen, fühlte mich aber nie richtig ausgeruht“, sagt Laux. Folglich wandte er sich dann aufgrund seines Leidens an seinen Hausarzt, der ihn an einen Lungenfacharzt überwies.

Mit einem sogenannten Schnarchkoffer wurden nachts Geräusche, der Blutdruck und der Herzrhythmus aufgezeichnet. Daraus resultierte der konkrete Verdacht, dass der Grund für die dauerhafte Müdigkeit eine Schlafapnoe sein könnte. Folglich wurde dies zwei Nächte lang in einem Schlaflabor intensiv durchgecheckt. 40 Atemaussetzer pro Stunde wurden dabei festgestellt. Laux berichtet, dass solche Atemaussetzer teilweise eine Minute und länger dauern könnten. Die Gefahr, zu ersticken, drohe aber durch die Schlafapnoe nicht. Denn das Gehirn erkenne die Gefahr. Dadurch wache der Körper in kritischen Phasen wieder kurz auf und die Atmung werde fortgesetzt. Das große Problem für die Betroffenen dabei ist aber, wie Laux erläutert, dass sie durch das unbewusste immer wieder Aufwachen im Schlaf nicht lange genug in eine Tiefschlafphase kämen. Dadurch entsteht tagsüber diese extreme Müdigkeit.

Als Laux noch ein Kind war, erzählten ihm schon seine Verwandten, dass er regelmäßig schnarche. Sichtlich beeinträchtigt hat ihn das in seinen jungen Jahren aber noch nicht. Da konnte er das Schlafdefizit noch gut wegstecken. Erst als er schon erwachsen war, wurde die Schlafapnoe zum echten Problem, als er bei beruflichen Meetings oder am Steuer seines Autos immer mal wieder kurz wegnickte. Der Arzt empfahl ihm dann eine Schlafmaske. Mit der konnte der Beselicher zwar wieder besser schlafen, aber er kam nicht gut damit zurecht. Folglich ließ er irgendwann die Schlafmaske wieder weg. Die Schlafstörungen an sich verschwanden aber nie, wurden von Sebastian Laux über die Jahre nur verdrängt. Solange, bis er vor sieben Jahren wieder derart Probleme hatte, dass er dachte, er müsse jetzt endlich wieder etwas unternehmen. Seitdem nutzt er wieder regelmäßig eine Maske. Mittlerweile sind diese aber zum Glück deutlich weniger sperrig als noch vor 20 Jahren. Seitdem Sebastian Laux die Schlafmaske wieder kontinuierlich nachts trägt, sind seine Atemaussetzer deutlich zurückgegangen.

„Ganz los bekommt man eine Schlafapnoe aber ohne Operation nie“, weiß der Betroffene. Falls sie mit Übergewicht zusammenhängen sollte, kann abnehmen Linderung bringen. Sebastian Laux selbst ist aber nicht zu dick. Auch von möglichen operativen Eingriffen ließ er die Finger. So gibt es die Möglichkeit, den Rachen vergrößern oder den Unterkiefer brechen und nach vorne schieben zu lassen. Solche Operationen können aber teuer werden. Betroffene sollten sich daher bei ihrer Krankenkasse vorab gut informieren, inwieweit sie Kosten übernimmt. Mit einer modernen Maske und einem Schlauch kommt der Beselicher Sebastian Laux aber auch gut ohne zurecht „Ich habe mich an das Gerät gewöhnt“, sagt Laux. Manch anderes Mitglied der heimischen Selbsthilfegruppe hat aber immer noch Probleme mit der Maskenhandhabung. Wenn eine Maske im Schlaf immer wieder verrutscht, hat sie laut Laux keinen positiven Effekt. Auf jeden Fall rät er Menschen, die auch ohne auf Anhieb erklärbaren Grund an starker Tagesmüdigkeit litten, sich mal von einem Lungenfacharzt gründlich durchchecken zu lassen. Denn dabei kann überprüft werden, ob möglicherweise eine Schlafapnoe hinter den Symptomen steckt.

Sebastian Laux hat die Leitung der Selbsthilfegruppe im Landkreis Limburg-Weilburg vor sechs Jahren sehr gerne übernommen, als sein Vorgänger aufgehört hat und es keinen anderen Interessenten gab. Sebastian Laux hat nämlich selbst von den Gesprächen und dem Erfahrungsaustausch in der Gruppe profitiert und wollte darum unbedingt, dass es mit der Gruppe auch dauerhaft weitergehen kann. Mittlerweile gehören ihr zirka 80 Mitglieder an. Sie können bei den Treffen alle drei Monate ihre Probleme mit ihrer Erkrankung und dem Gebrauch der Masken schildern und bekommen von anderen Betroffenen Tipps, wie diese damit umgegangen sind. Der derzeitige Altersschnitt in der Gruppe betrage 55 Jahre. Das hängt damit in Zusammenhang, dass mit zunehmenden Alter die Gefahr einer Schlafapnoe steigt. Ältere Menschen litten aber auch mehr unter den Auswirkungen der Krankheit als jüngere. Das ist darin begründet, dass die Muskeln eines Menschen mit dem Alter schlaffer werden und folglich die Auswirkungen der Schlafstörung schlimmer werden. Wer gerne der Selbsthilfegruppe beitreten möchte, erfährt Näheres auf deren Website unter schlafapnoe-limburg-weilburg.de oder per E-Mail unter SHG.Schlafapnoe.LM(at)gmail.com oder telefonisch unter 0171 4783280. Das nächste Treffen der Selbsthilfegruppe findet am Dienstag 25. April in der Alten Schule in Obertiefenbach statt. Das Thema des Vortrags mit anschließender Fragerunde heißt "Die Krankheit kann auch Sport sein".