Landrat und Bürgermeister: Kein Anlass, Kameraden nach Einsatz in Quarantäne zu schicken

Limburg-Weilburg. Landrat Michael Köberle und die Bürgermeisterin sowie die Bürgermeister des Landkreises Limburg-Weilburg haben während ihrer regelmäßig stattfindenden Telefonkonferenz das Verhalten von Unternehmen kritisiert, die ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die ehrenamtlich für die Feuerwehren des Landkreises aktiv sind, nach einem Einsatz eine unbezahlte Quarantäne verordnen. „Wir halten es nicht für angezeigt, Personen, die bei einem Einsatz zusammengearbeitet haben, allein deshalb vorsorglich in Quarantäne zu schicken“, betonte Landrat Köberle.
Nach der 3. Verordnung zur Bekämpfung des Corona-Virus sollen Kontakte zu anderen Menschen zwar auf das absolut nötige Minimum reduziert werden, von den in der Verordnung genannten Verboten gibt es jedoch Ausnahmen für Zusammenkünfte von Personen, die aus geschäftlichen, beruflichen, dienstlichen oder betreuungsrelevanten Gründen unmittelbar zusammenarbeiten müssen. Dies ist bei einem Feuerwehreinsatz der Fall. Landrat, Bürgermeisterin und Bürgermeister sind sich einig, dass auch in diesen Fällen die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) zur Hygiene zu beachten sind. Das RKI hat für Einsatzkräfte entsprechende Hinweise gegeben. „Unser Amt für Öffentliche Ordnung, Fachdienst Brand-, Zivil- und Katastrophenschutz, hat die Stadt- und Gemeindeverwaltungen wie auch die Feuerwehren über die einzuhaltenden Hygienemaßnahmen gemäß den Vorgaben der Unfallkasse Hessen wie auch des Robert-Koch-Instituts unterrichtet“, legte der Landrat dar. Die Feuerwehren haben zudem selbst Überlegungen angestellt und Maßnahmen umgesetzt, wie der bestmögliche Schutz der Einsatzkräfte erreicht werden kann. „Auch wenn es in Teilbereichen eines Einsatzgeschehens aufgrund der spezifischen Bedingungen nicht stets möglich ist, Hygienemaßnahmen vollständig umzusetzen, sollte dies aber keinesfalls dazu führen, dass Unternehmen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im Rahmen von Feuerwehreinsätzen Brände bekämpfen, allein deshalb vorsorglich in unbezahlte Quarantäne schicken. Wichtig ist, dass dieser Punkt stets erneut von den Kommunen aufgegriffen wird und eine Erörterung mit ihren Feuerwehren stattfindet“, so der Landrat. Zudem gebe es laut Michael Köberle sowie der Bürgermeisterin und den Bürgermeistern überhaupt keinen Anhaltspunkt dafür, dass sich eine infizierte Person in den Feuerwehren unseres Landkreises befände. Andernfalls hätte das Gesundheitsamt bereits reagiert und auch Kontaktpersonen ermittelt. Deutlich führte Landrat Michael Köberle abschließend aus, dass das Corona-Virus nicht zu unterschätzen sei, aber allein die Möglichkeit, dass man auf eine infizierte Person getroffen sein könnte, keinen Einfluss auf berufliche Tätigkeit und Einsatz in der Feuerwehr haben könne. Zudem verteile der Landkreis Limburg-Weilburg derzeit 25.000 Stück Mund- und Nasenschütze an die Freiwilligen Feuerwehren, um die Kameradinnen und Kameraden vor Infektionen zu schützen.