Landrat Michael Köberle überreicht Bruno Götz die Verdienstmedaille

Landrat Michael Köberle (vierter v. l.) hat Regierungsdirektor a. D. Bruno Götz (2. v. l.) aus Weilburg mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Weitere Personen auf dem Foto sind Bürgermeister a. D. Hans-Peter Schick (1. v. l.), Ehefrau Brunhilde (3. v. l.) sowie Bürgermeister Dr. Johannes Hanisch (rechts).

Ein Glücksfall für die Stadt Weilburg

Limburg-Weilburg. Landrat Michael Köberle hat Regierungsdirektor a. D. Bruno Götz aus Weilburg mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. „Ich darf hier und heute einen Menschen ehren, der sich durch sein herausragendes und vorbildliches ehrenamtliches Engagement für seine Mitmenschen verdient gemacht hat“, betonte der Landrat in Weilburg.

Bruno Götz wurde am 24. September 1941 im böhmischen Langlammitz geboren und lebte dort bis 1946. In diesem Jahr kam er als Heimatvertriebener nach Laubuseschbach, wo er bis 1966 wohnhaft war. Bis 1972 lag sein Lebensmittelpunkt dann in Weinbach, ehe er nach Weilburg zog, wo er heute zu Hause ist. Von 1947 bis 1953 besuchte Bruno Götz die Volksschule in Laubuseschbach. Nach dem 6. Schuljahr wechselte er zur Realschule nach Weilmünster, wo er 1958 seine Realschulreife absolvierte.

In den Jahren 1958 bis 1961 machte er eine Ausbildung im Bereich Verwaltung bei der Kreishandwerkerschaft Weilburg. Von 1961 bis 1964 ließ er sich zum Rechtspfleger im gehobenen Dienst ausbilden, danach war er bis 1973 als Rechtspfleger an verschiedenen Gerichten und Staatsanwaltschaften in Hessen tätig. Von 1973 bis 1974 wurde er als Anwendungsprogrammierer und Analytiker an die Hessische Zentrale für Datenverarbeitung zur Entwicklung von Datenverarbeitungsprojekten in der Hessischen Justiz abgeordnet. Eine weitere Abordnung führte Bruno Götz von 1974 bis 1977 als Vertreter des Landes Hessen zur Entwicklung des automatisierten Mahnverfahrens an das Justizministerium Baden-Württemberg. In den Jahren 1977 bis 1982 war er wieder in der Hessischen Zentrale für Datenverarbeitung eingesetzt, danach war er bis 2005 Referent beim Hessischen Ministerium der Justiz, als Regierungsdirektor ging er 2005 in den Ruhestand.

Auf kommunalpolitischer Ebene hat sich Bruno Götz über viele Jahrzehnte in außerordentlichem Maße engagiert. Besonders wichtig war ihm die Parteiarbeit in der SPD. So war er in den Jahren 1987 bis bis 2007 Ortsgerichtsvorsteher für den Bereich der Stadt Weilburg und ihren Stadtteilen Ahausen und Kirschhofen. Von 1989 bis 1993 und erneut von 1995 bis 1997 war er Weilburger Stadtverordneter, von 1997 bis 2001 Stadtrat und von 2001 bis 2016 Erster Stadtrat, seit 2016 ist er Stadtverordnetenvorsteher.

„Insbesondere in seiner Zeit als Erster Stadtrat hat er sich herausragende Verdienste um die Stadt Weilburg erworben. Sein Wirken ging weit über das übliche ehrenamtliche Engagement hinaus. In diesen 15 Jahren arbeitete er täglich mindestens vier Stunden als Vertretung des Bürgermeisters und kam so auf 20 Stunden ehrenamtliche Arbeit pro Woche. Zusätzlich übernahm er für diese Zeit ehrenamtlich die Leitung des Dezernates Personal und des Sachbereichs EDV der Stadtverwaltung. Anlässlich des 45. Hessentages in Weilburg, der im Jahr 2005 stattfand, arbeitete Bruno Götz von 2004 bis 2006 täglich vier bis sechs Stunden ehrenamtlich für die Stadt“, so Landrat Köberle in seiner Laudatio.

Als Erster Stadtrat war ihm auch die Städtepartnerschaftsarbeit ein wichtiges Anliegen. Die Stadt Weilburg pflegt Partnerschaften mit sechs verschiedenen Städten in Europa. 2008 hat er sich besonders für die Organisation und Durchführung eines Staffellaufes von Weilburg bis in die türkische Partnerstadt Kizilcahamam eingesetzt. Der Lauf ging über 2.900 Kilometer durch sechs Länder. In seiner Funktion als Erster Stadtrat war er von 2006 bis 2016 Mitglied des Verwaltungsrates der Kreissparkasse Weilburg.

Auch auf Vereinsebene ist Bruno Götz im Bereich der Stadt Weilburg sehr engagiert. Von 1981 bis 1984 war er Vorsitzender des Reitvereins Weilburg-Odersbach, seit 2006 ist er 2. Vorsitzender des Vereins Weilburger Schlosskonzerte. Dieser Verein richtet jährlich die bundesweit bekannten Schlosskonzerte unter der Schirmherrschaft des Luxemburger Großherzogs aus. Er ist Vorstandsmitglied der Kreisvolkshochschule Limburg-Weilburg. Im Verein „Chinesisches-Wirtschafts-Centrum Weilburg“ war er Vorsitzender, auch im Tennisclub Blau-Gelb Weilburg und im Weilburger Hausfrauenverein hat er sich engagiert.

„Bruno Götz hat sich in vielfältiger Weise ehrenamtlich engagiert und immer wieder Sonderaufgaben angenommen und ausgeführt, wenn Not am Mann war. Dadurch war und ist er noch immer ein hochgeschätzter Partei- und Vereinsmensch. Seine Hilfsbereitschaft ist wirklich herausragend und beispielhaft. Dafür wurde Bruno Götz 2011 zum Ehrenstadtrat der Stadt Weilburg berufen und 2016 mit der Silbernen Ehrenmedaille der Stadt ausgezeichnet. Bruno Götz hat sich in vielfältiger Weise für das Gemeinwohl engagiert. Sein beispielhaftes Wirken möchte ich heute auf Anregung von Bürgermeister a.D., Hans-Peter Schick, sehr gerne mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland würdigen“, schloss Landrat Michael Köberle seine Ausführungen.