Landrat Michael Köberle ist Schirmherr für Projekt an der Friedrich-Dessauer-Schule - Brücke zwischen Schule und regionalen Ausbildungsbetrieben

Wolfgang Streb von der Kreisverwaltung, Oliver Koch, der stellvertretende Schulleiter Alexander Geiberger und Gerhard Edel von der Friedrich-Dessauer-Schule, Landrat Michael Köberle, Bianca Becker von Globus, Jens Badeck von der Friedrich-Dessauer-Schule, Projektverantwortlicher Matthias Rettig und Sina Walsch von Globus (von links) freuen sich über das Projekt zur Berufsorientierung.

Schule – und dann? Viele Schülerinnen und Schüler machen sich erst konkrete Gedanken über ihren beruflichen Werdegang, wenn sie die Schulzeit bereits beendet haben. Dabei ist eine frühzeitige und nachhaltige Berufsorientierung schon während der Schulzeit besonders wichtig. Zwar gibt es in dem wichtigen Übergang zwischen Schule und Beruf bereits diverse erfolgreiche Maßnahmen, aber die Lehrkräfte können hier meist nur grobe Überblicke über die verschiedenen Berufsfelder liefern, da der Lehrplan entsprechende Aufmerksamkeit erfordert. Hinzu kommt, dass in den letzten Jahren zahlreiche neue Berufe entstanden sind, die die Lehrerinnen und Lehrer selbst nicht kennen. Benötigt wird daher eine zeitgemäße und praxisorientierte Berufsorientierung, die regionale Ausbildungsbetriebe mit einbezieht. Dafür setzt sich die Strahlemann-Stiftung aus Heppenheim in Südhessen ein. Der konzeptionelle Teil ihres bundesweiten Talent Company Projekts strebt eine frühzeitige und synergetische Vernetzung zwischen Schule und Wirtschaft an. Über Workshops und Informationsveranstaltungen kooperierender regionaler Ausbildungsbetriebe sollen die Schülerinnen und Schüler Informationen über Berufe aus erster Hand erhalten. Über eine „Job Wall“ in der Talent Company können kooperierende Unternehmen zusätzlich ihre Ausbildungsmöglichkeiten dauerhaft präsentieren. Ziel ist es, den individuellen Bedürfnissen der Jugendlichen innerhalb der Berufsorientierung gerecht zu werden und ihnen dabei zu helfen, die eigenen Interessen und Talente zu entdecken. Die Unternehmen andererseits, besonders aus dem handwerklichen beziehungsweise dem MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik), haben dadurch die Gelegenheit, die Fachkräfte von morgen zu entdecken und diese zu fördern, abseits von Schulnoten. Räumlich verankert werden diese Maßnahmen in der Talent Company, einem Fachraum für Berufsorientierung. Deutschlandweit hat die Strahlemann-Stiftung bereits 40 dieser Räume eingerichtet.

Auch an der Friedrich-Dessauer-Schule in Limburg (FDS) soll im Mai 2020 unter der Schirmherrschaft von Landrat Michael Köberle ein solcher Fachraum entstehen. Die Friedrich-Dessauer-Schule ist eine technische Berufsschule, die von rund 2000 Schülerinnen und Schülern besucht wird und gemeinsam mit der Adolf-Reichwein-Schule und der Peter-Paul-Cahensly-Schule (PPC) Teil des Berufsschulzentrums im Stadtteil Blumenrod ist. Mit der PPC-Schule steht die FDS in den Schulformen Berufliches Gymnasium und Fachoberschule in einer engen Kooperation, von daher werden auch diese Schulen von der Talent Company profitieren. Seit dem Schuljahr 2011/2012 ist die FDS Kooperationsschule des sogenannten „Limburger Modells“. Dabei handelt es sich um eine koordinierte Maßnahme zur vertieften Berufsorientierung und Berufsvorbereitung. Diese neuartige Konzeption ermöglicht und fördert in idealer Weise die erforderlichen Kernelemente, die Jugendlichen einen vertieften Einblick in die Berufs- und Arbeitswelt ermöglichen. Bislang nahmen rund 2500 Schülerinnen und Schüler des Landkreises Limburg-Weilburg an den Projekten teil, die durch das Talent Company Projekt der Strahlemann-Stiftung perfekt ergänzt werden.

Zur Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung des Projekts kamen Michael Köberle, Landrat und Schirmherr des Projekts, Alexander Geiberger, stellvertretender Schulleiter der Friedrich-Dessauer-Schule, Bianca Becker und Sina Walsch als Vertreterinnen des Förderers, der Globus-Stiftung, sowie Vertreter der Strahlemann-Stiftung zusammen. Landrat Köberle zeigte sich vom Projekt und dessen Mehrwert für die Jugend begeistert: „Sehr gerne habe ich die Schirmherrschaft für das großartige Projekt Talent Company der Strahlemann-Stiftung übernommen. Gerade im ländlichen Raum, wie hier in unserem Landkreis Limburg-Weilburg, ist es wichtig, dass wir den Absolventinnen und Absolventen der Schulen aufzeigen, welche großartigen Möglichkeiten sie in ihrer Heimat, in unserer Region haben. Es wird eine Brücke zwischen Schulen und ausbildenden Betrieben gebaut. In Kombination mit dem Limburger Modell bieten wir den Schülerinnen und Schülern eine hervorragende Vorbereitung auf die Zeit nach ihrem Schulabschluss. Denn schon Galileo Galilei wusste: Man kann den Menschen nichts beibringen. Man kann ihnen nur helfen, es in sich selbst zu entdecken“, betonte der Landrat.
In den kommenden Monaten erfolgt nun die Gestaltung der Talent Company im vorgesehenen Raum. „Wir freuen uns, auch hier in Limburg mitzuhelfen, bestehende Bindungen zwischen Schule und Wirtschaft zu intensivieren und neue Synergien entstehen zu lassen. Das Talent Company Projekt möchte die Jugendlichen auf dem Weg in eine selbstbestimmte und erfolgreiche berufliche Zukunft nachhaltig unterstützen“, erklärte Matthias Rettig, Projektverantwortlicher der Strahlemann-Stiftung. Neben der gemeinsamen inhaltlichen Ausgestaltung und der Betreuung sowie Begleitung durch die Strahlemann-Stiftung profitieren die Lehrkräfte der FDS von einem Schulungspaket, das durch Ferdinand Gräf gefördert wird. Ein Projekt wie die Talent Company bedarf starker und weitsichtiger Partner aus der Wirtschaft und dem sozialen Bereich, die bereit sind, in die Zukunft der Jugendlichen und damit in den Nachwuchs von morgen zu investieren. Die Globus-Stiftung, die bereits mehrere Talent Company Standorte ermöglicht hat, sowie ein privater Förderer unterstützen das Projekt finanziell. Auch die Industrie- und Handelskammer Limburg sowie die Kreishandwerkerschaft Limburg-Weilburg sind Fürsprecher des Projekts.

An der FDS werden noch weitere Kooperationspartner aus der Wirtschaft gesucht, vor allem solche mit lokale Ausbildungsunternehmen, um den Schülerinnen und Schülern möglichst viele Berufsbereiche vorstellen zu können. Am 4. März 2020 um 14 Uhr wird es hierzu an der FDS einen „runden Tisch“ geben, um interessierte Unternehmen über das Projekt ausführlich zu informieren. Unter info(at)strahlemann-stiftung.de kann Kontakt mit der Stiftung aufgenommen werden.