Landrat Michael Köberle gibt die Lahnbrücke in Aumenau wieder frei

Landrat Michael Köberle (Fünfter von links) gab gemeinsam mit dem Villmarer Bürgermeister Matthias Rubröder (links daneben) und dem Geschäftsführer der Albert Weil AG, Klaus Rohletter (rechts daneben), die Lahnbrücke in Aumenau wieder frei.

Limburg-Weilburg. Landrat Michael Köberle hat die Lahnbrücke in Aumenau nach erfolgreicher Sanierung wieder offiziell für den Verkehr freigegeben. „Ende April 2020 war mit den Arbeiten begonnen worden und nach knapp sechsmonatiger Bauzeit wurde die Maßnahme nun zeitmäßig mit einer Punktlandung abgeschlossen“, freute sich der Landrat. Die Brücke ist eine der wenigen Querungen der Lahn im Kreisgebiet zwischen Weilburg und Limburg. Sowohl für den örtlichen als auch den überörtlichen Verkehr ist sie daher von hoher Bedeutung und stellt eine wichtige Verbindung im lokalen beziehungsweise regionalen Straßennetz dar. Die Sanierungsarbeiten konnten aufgrund ihrer Art und des Umfanges sowie der zu beachtenden Sicherheitsabstände nur unter Vollsperrung durchgeführt werden. Der Verkehr musste daher großräumig über Runkel beziehungsweise Gräveneck umgeleitet werden. Lediglich die Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrerinnen und Radfahrer konnten während der Bauzeit die Brücke überqueren, um insbesondere zum Bahnhof und zurück zu gelangen. Landrat Köberle dankte den Anwohnerinnen und Anwohnern sowie Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern für ihre Geduld und ihr Verständnis für die Beeinträchtigungen während der Bauzeit. Ein Dank erging natürlich auch an die Baufirma Albert Weil sowie an das Ingenieur-Büro Ruffert+Partner. Einen besonderen Dank richtete Michael Köberle an die Landwirtschaft, die für die Bewirtschaftung der Felder sowie den Abtransport der Ernteerzeugnisse lange Wege in Kauf nehmen musste, sowie an den Rettungsdienst, der während der Sanierungsmaßnahme ebenfalls mit Beeinträchtigungen hatte umgehen müssen.

Die letzte Sanierung der mittlerweile über 90 Jahre alten Brücke aus dem Baujahr 1929 war im Jahr 1994 erfolgt und liegt somit bereits rund 26 Jahre zurück. Aufgrund der inzwischen wieder vorhandenen Schäden an der Brücke wurden umfangreiche Sanierungsarbeiten erforderlich. Sie umfassten folgende bauliche Maßnahmen:

• Instandsetzung und Teilerneuerung schadhafter Stahlträger und Buckelbleche
• Erneuerung der Korrosionsschutzbeschichtung (Stahlbauteile, Geländerverankerung)
• Instandsetzung der Gehwege und Schrammbordbleche einschließlich Schutzbeschichtung
• Austausch der Fahrbahnübergangskonstruktionen, Brückenabläufe und Brückenlager
• Erneuerung der Brückenabdichtung und der Asphaltbeläge inklusive bituminöser Fugen
• Teilabbruch und Ersatzneubau der Betonfahrbahnplatte im Widerlagerbereich
• Teilabbruch und Ersatzneubau der Kammerwände und Flügelwände (Widerlagerbereich)
• Instandsetzung schadhafter Bereiche der Unterbauten
• Instandsetzung von Rohraufhängungen und Schutzrohren (Versorgungsleitungen)

Da es sich bei der Lahn um eine Bundeswasserstraße handelt, wurde die Maßnahme im Vorfeld mit dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Koblenz abgestimmt und von dort genehmigt. Ein weiterer wichtiger Punkt, der zu beachten war, ist die direkt an der Brücke vorbeiführende Bahnstrecke. Bei der Durchführung der Bauarbeiten in der Nähe der Gleise hatte die Sicherheit oberste Priorität, sodass auch hier eine vorherige Abstimmung unter Beteiligung eines speziell zugelassenen Ingenieur-Büros erfolgte. Die Schulbusse werden nach Rücksprache mit der Verkehrsgesellschaft Lahn-Dill-Weil GmbH ab dem 26. Oktober 2020 wieder die ursprüngliche Route fahren. Die Baumaßnahme wurde in der Trägerschaft des Landkreises Limburg-Weilburg durchgeführt, der auch die Kosten in Höhe von insgesamt 850.000 Euro trägt. Die Maßnahme wurde mit Mitteln des Kommunalinvestitionsprogrammes des Landes Hessen (KIP) finanziert. Hierbei unterstützt das Land Hessen dringend erforderliche Investitionsmaßnahmen von Kommunen. Die Förderung erfolgt in Form von Darlehen. Von den Darlehen tilgt das Land 80 Prozent, die Kommunen tilgen die restlichen 20 Prozent.