Landrat Michael Köberle eröffnete die neue Ausstellung im Kreishaus in Limburg - Fotoarbeiten mit den unterschiedlichsten Motiven

Landrat Michael Köberle, Barbara Schmidt und Thomas Grimberg (von links) freuen sich über die neue Ausstellung im Kreishaus.

Eine Ausstellung der besonderen Art hat Landrat Michael Köberle im Rahmen der beliebten Reihe „Kunst im Kreishaus“ eröffnet. Barbara Schmidt und Thomas Grimberg präsentieren ebenso aussagekräftige wie großartige Fotografien, die ab sofort in Limburg bestaunt werden dürfen.
„Bereits 2008, während ihres Studiums an der Kunstakademie Düsseldorf, begann Barbara Schmidt ihre Serie von surreal anmutenden Stillleben, komponiert aus kuriosen Fundstücken aus der Natur sowie ihren unbetitelten verträumten quadratischen Fotografien von Bäumen, Sträuchern und Wiesen“, erzählte Landrat Köberle über die Künstlerin. Barbara Schmidts fotografische Inszenierungen verführen als frappierend plausibel daherkommende Bildszenarien, die imaginäre Landschaften entwerfen und damit in eine fantastische Welt exotischer Elemente und verschobener Dimensionen entführen. „Barbara Schmidt genügen wenige Zutaten, beispielsweise etwas Sand und Wasser sowie Pflanzen- und Insektenteile, um derart märchenhafte Schauplätze wie diejenigen ihrer ‚Ripa-Serie’ zu entwerfen“, so Hans-Jürgen Hafner, Leiter des Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen aus Düsseldorf. Ihre unbetitelten fotografischen Blicke durch Gräser, Laubwerk und Geäst beziehen ihre Dynamik aus dem gewählten Fokus, dem Wechselspiel zwischen Detail und Ganzem, Schärfe und Unschärfe, Licht und Schatten, Farben und Formen. Sie beweisen einen poetischen Blick der Künstlerin auf die Natur. Das Zusammen- und Wiederspiel aus diffusen und scharf gezeichneten Bildpartien verstärkt die Lebendigkeit und das Geheimnisvolle in den Foto-Arbeiten von Barbara Schmidt.

Thomas Grimberg zeigt in dieser Ausstellung im Kreishaus Werke aus seinen Serien „The Look of Food“, „Homeland Taunus“ sowie „0,06 qm“. In seiner Serie „Homeland Taunus“ befasst er sich mit der dörflichen Architektur und Infrastruktur in seiner neuen Wahlheimat Hintertaunus. „In seinen Kompositionen rücken Farben, Flächen und Formen der dörflichen Architektur sowie der Schilderwälder oder die Strukturen besonderer Hausverkleidungen der 1960er Jahre, der Fachwerkbauten oder die Art und Weise, wie Architektur und Infrastruktur in die heimische Landschaft eingebettet sind, in den Fokus“, erläuterte Michael Köberle. Thomas Grimberg greift in seiner Serie „The Look of Food“ auf Strategien der werblichen Produktfotografie zurück und parodiert sie im gleichen Atemzug. Hierfür arrangiert er teils Stillleben mit Lebensmitteln in ihren handelsüblichen Verpackungen vor bunten Hintergründen oder wählt Ausschnitte der Produkte für seine Kompositionen aus. Extrem künstliche Produkte wie Süßwaren inszeniert er auch gerne ohne ihre Originalverpackung, losgelöst von Raum und Zeit vor einem strahlend weißen Untergrund. Die eigentliche Funktion der Lebensmittel, selbst des Gemüses, tritt in den Hintergrund, sie werden vielmehr zu steril verpackten Objekten rein ästhetischen Interesses. Weitestgehend vom Menschen unberührte, natürliche Kleinstlebensräume portraitiert Grimberg hingegen in seiner Serie „0,06 qm“. Er wählt für diese Kompositionen stets Flächen von 0,06 Quadratmetern und nutzt vorhandene Elemente wie verwesende Kaninchen, Mooskissen, Äste, Tannenzapfen, Grashalme oder gefrorene Wasserflächen als gliedernde Grundelemente.
Die spannende Ausstellung ist noch bis Mitte Januar 2020 zu den üblichen Öffnungszeiten im Kreishaus in Limburg zu sehen. Der Eintritt ist frei.