Landrat Michael Köberle besuchte das St. Vincenz-Krankenhaus in Limburg

Pflegedirektorin Martina Weich, der Ärztliche Direktor des St. Vincenz, Privatdozent Dr. Michael Fries, Chefärztin und Privatdozentin Dr. med. Katrin Neubauer-Saile, Landrat Michael Köberle und Geschäftsführer Guido Wernert (von links) stehen in einem engen Dialog zur Bekämpfung des Corona-Virus.

Limburg-Weilburg. Enger Dialog und gute Kommunikation – das waren die Schlüsselwörter beim Besuch von Landrat Michael Köberle im St. Vincenz-Krankenhaus Limburg. Anlass war die deutlich steigende Zahl von Corona-Infektionen auch im Landkreis Limburg-Weilburg – direkt vor Ort wollte sich der Landrat bei den medizinisch und pflegerisch Verantwortlichen im Schwerpunktkrankenhaus der Region über die Einschätzung der aktuellen Lage informieren. Gleichzeitig signalisierte er Bereitschaft zu Unterstützung und unbürokratischer Kooperation: „Wir sitzen alle in einem Boot, wenn wir alle in die gleiche Richtung rudern, kommen wir auch an“, so Köberle.
Aktuell sei die Situation noch gut überschaubar, die Kommunikation über alle Schnittstellen hinweg funktioniere einwandfrei, konstatierte der Ärztliche Direktor des St. Vincenz, Privatdozent Dr. Michael Fries. Zurzeit sei zwar ein deutlicher Anstieg der bestätigten Covid-Patientinnen und -Patienten zu verzeichnen, jedoch sei die Lage seit einigen Tagen auf stabilem Niveau und die Krankheitsverläufe in den meisten Fällen ohne invasive Beatmung zu bewältigen. Auf die dynamische Entwicklung der bestätigten Corona-Patientinnen und -Patienten sowie der Verdachtsfälle innerhalb nur einer Woche habe die Klinik mit den verschiedensten Maßnahmen reagiert: Die Station E-West wurde als zusätzliche Isolierstation eröffnet. Darüber hinaus sei ein Anti-Gen-Test eingeführt worden, der sowohl zur Testung von Patientinnen und Patienten als auch zum Mitarbeiter-Screening eingesetzt werde. Die Test-Kits seien allerdings nur schwer erhältlich. Demgegenüber sei man im Gegensatz zum Frühjahr mit Schutzmaterial ausreichend versorgt.

Das Haus sei vorbereitet, die Kapazitäten zur Behandlung der Corona-Patientinnen und -Patienten erneut hochzufahren: Auf dem Schafsberg sei man in der Lage, die Behandlungskapazitäten noch zu verdoppeln, maximal 40 Betten mit Covid-Patientinnen und - Patienten seien im Extremfall zu bewältigen. „Wir haben seit dem Frühjahr sehr viel gelernt und die Zeit genutzt, um uns gut aufzustellen“, beschrieb Fries die Lage. In diesem Kontext dankte er nochmals für die Beschaffung von Beatmungsgeräten über den Landkreis Limburg-Weilburg. Momentan laufe das operative und konservative therapeutische Behandlungsprogramm weiter, für die Menschen der Region werde in allen Bereichen des Klinikalltags medizinische Leistungsfähigkeit auf hohem qualitativen Niveau vorgehalten. In diesem Kontext betonten Pflegedirektorin Martina Weich und Geschäftsführer Guido Wernert, dass durch die steigende Zahl der Covid-19-Behandlungen deutlich mehr personelle, räumliche und sachliche Ressourcen gebunden seien als im Normalbetrieb. Darüber hinaus erschwerten zusätzliche Hygieneanforderungen sowie Quarantäne-Maßnahmen die Arbeit. Daher erwarte man von Seiten der Kliniken deutliche Entlastung durch die Bundespolitik, so Guido Wernert: „Ich wünsche mir ein ehrliches Miteinander – bislang fehlen beruhigende Antworten von Seiten des Bundesgesundheitsministers!“
Für den Kompetenzbereich des Landkreises sagte Landrat Michael Köberle offene Gesprächsbereitschaft zu: „Wir werden immer Lösungen finden - entscheidend ist, kontinuierlich im Dialog zu bleiben.“ Ausdrücklich zollte er allen, die an vorderster Front stehen, explizit auch dem Pflegepersonal, Dank und Respekt: „Wir stehen im engen Schulterschluss und werden nach Kräften unterstützen.“