Landrat Köberle: Projekt "Babylotse" jetzt auch im Landkreis Limburg-Weilburg

Nach der Vertragsunterschrift zum Babylotsen-Projekt (von links): Landkreis-Netzwerkkoordinatorin Helena Schneider, der Leiter des Amtes für Jugend, Schule und Familie, Joachim Hebgen, die pädagogische Geschäftsführerin des DKSB, Michaela Hanzlik, Fachdienstleiter Uwe Hannappel, die stellvertretende Vorsitzende des DKSB-Kreisverbandes, Silke Arnold, Landrat Michael Köberle und DKSB-Schatzmeister Wolfgang Erk.

Limburg-Weilburg. Rund um die Geburt eines Kindes entstehen mitunter verschiedene Informations- und Unterstützungsbedarfe. Hier setzt das Projekt „Babylotse“ konkret an und möchte jungen Familien, gerade in ausgeprägten Belastungssituationen, eine frühzeitige und systematische Unterstützung zukommen lassen. Insbesondere ist für eine gesunde Kindesentwicklung das frühzeitige Erkennen von Familien mit hohen psychosozialen Belastungen und das Überleiten in das System der Frühen Hilfen eine wichtige Voraussetzung. „Aus diesem Grund haben wir uns als Landkreis Limburg-Weilburg dazu entschlossen, im Rahmen der Frühen Hilfen das Angebot zu erweitern und gemeinsam mit dem St. Vincenz-Krankenhaus in Limburg und dem Deutschen Kinderschutzbund Limburg-Weilburg e.V. (DKSB) ein Babylotsensystem zu etablieren. Dieser Entscheidung sind eine Vielzahl von Gesprächen mit allen beteiligten Akteuren vorausgegangen“, so Landrat Michael Köberle bei der entsprechenden Vertragsunterzeichnung im Kreishaus in Limburg.
Konkret handelt es sich um eine Anlehnung an das evaluierte Babylotsen-Projekt der Stiftung SeeYou aus Hamburg. Landrat Köberle: „Ziel des Projektes ist es, über einen systematischen Zugang allen werdenden Eltern im Krankenhaus ein Beratungsangebot anzubieten und gleichzeitig durch ein Screeningverfahren Familien mit einem erhöhten Unterstützungsbedarf zu erkennen und den Familien direkt nach der Geburt zielgerechte Hilfe anbieten zu können. Das Projekt wurde deutschlandweit bereits mehrfach an verschiedenen Stellen erprobt und zeigt durchweg positive Ergebnisse.“
Der Kreistag Limburg-Weilburg hat in seiner Sitzung Mitte Februar beschlossen, dieses sinnvolle Projekt zu fördern und zur Umsetzung eine jährliche Kostenbeteiligung des Landkreises bis zu einer Höhe von 52.000 Euro festgelegt. Als Anstellungsträger soll der DKSB fungieren, was den Grundsätzen der Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Jugendhilfe mit Trägern der freien Jugendhilfe entspricht. Etwaige generierte Fördermittel und Zuschüsse für dieses Projekt reduzieren den Zuschuss des Landkreises. Hierzu hat der DKSB mit Unterstützung von Landrat Michael Köberle die umliegenden Landkreise kontaktiert. Der Rhein-Lahn-Kreis hat eine jährliche Kostenbeteiligung in Höhe von 8.840 Euro zugesagt. Zudem beteiligt sich das Land im Jahr 2020 mit einer Zuwendung in Höhe von rund 7.800 Euro.