Landrat Michael Köberle dankbar für große zivile Hilfsbereitschaft/Unterbringung von Ukraine-Flüchtlingen funktioniert im Landkreis

Limburg-Weilburg. Die Kooperation zwischen Landkreis Limburg-Weilburg und den 19 Städten und Gemeinde in Sachen Unterbringung von ukrainischen Flüchtlingen verläuft derzeit größtenteils reibungslos. Dies berichten Landrat Michael Köberle und der Fachdienstleiter Migration des Landkreises. Dirk Schmidt lobt ausdrücklich, dass einige Kommunen sich sehr vorbildlich auf die Ankunft der Flüchtlinge vorbereitet, sich um Privatunterkünfte, die Anmietung von Wohnungen und Häusern oder die Herrichtung von Dorfgemeinschaftshäusern gekümmert hätten. Aktuell sind insgesamt um die 2.200 Personen im Landkreis Limburg-Weilburg registriert, die nach dem 25. Februar 2022 aus der Ukraine geflüchtet sind.

Derzeit bekommt der Landkreis im Schnitt pro Monat vom Regierungspräsidium Gießen weitere 80 Flüchtlinge zugeteilt, deren Unterbringung ungefähr zur Hälfte der Landkreis selbst übernimmt. Die restlichen Flüchtlinge werden auf die 19 Städte und Gemeinden im Kreis verteilt. Der Verteilschlüssel richte sich, wie Dirk Schmidt erläutert, im Wesentlichen nach der Einwohnerzahl. Bei der Verteilung werde ebenfalls berücksichtigt, welche Vorleistungen von der Kommune bereits geleistet wurden, beispielsweise durch in Privathaushalten untergebrachte Flüchtlinge oder bereits bestehende Gemeinschaftsunterkünfte vor Ort.

Dirk Schmidt teilt mit, dass alle heimischen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister bei einer Bürgermeisterdienstversammlung am 14. Dezember 2021 bereits frühzeitig informiert worden seien, dass sie mit der Zuteilung von Flüchtlingen rechnen müssten. Nachdem durch den startenden Krieg in der Ukraine die Flüchtlingszahlen nochmals deutlich angestiegen seien, habe der Landkreis dann im März entschieden, künftig von der Möglichkeit der Zuweisung von Flüchtlingen an die Städte und Gemeinden tatsächlich Gebrauch zu machen. In Videokonferenzen mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern sei über das weitere Vorgehen mehrfach gesprochen worden. Der Landkreis habe Verträge mit den Kommunen geschlossen, um diesen Planungssicherheit zu geben. Der Landkreis stehe natürlich weiterhin in regelmäßigem Kontakt mit seinen Kommunen und gebe auf Wunsch auch Hilfestellungen.

Letztendlich müssten die Städte und Gemeinden aber selbst entscheiden, wie sie die zugewiesenen Flüchtlinge unterbringen. Das könnten auch Containerlösungen sein, wenn die Container offiziell genehmigt seien. Die meisten Flüchtlinge seien privat untergekommen. Zirka 300 Personen würden nach derzeitigem Stand in Gemeinschaftsunterkünften der Kommunen und des Landkreises leben. Insgesamt bezeichnet Schmidt die aktuelle Lage als relativ entspannt. Der Landkreis musste in den Monaten davor mit deutlich höheren Zahlen umgehen, bis zu 100 zugewiesenen Flüchtlingen pro Woche. Dirk Schmidt berichtet, dass der Landkreis sich selbst um alle anderen Flüchtlinge außer den Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine kümmere. Unter den aus der Ukraine kommenden Flüchtlingen könnten aber auch Personen sein, die sich zum Zeitpunkt der Flucht zwar in der Ukraine aufgehalten hätten, aber wie beispielsweise ausländische Studenten von der Nationalität her keine Ukrainer seien. Der Fachdienstleiter Migration hat mit den Flüchtlingen aus der Ukraine überwiegend sehr positive Erfahrungen gemacht. Darunter seien sehr viele Menschen, die selbst nach den Spielregeln fragten und sich vorbildlich an Vorgaben hielten.

Wie sich die künftige Lage in Sachen Ukraine-Flüchtlinge im Landkreis Limburg-Weilburg entwickeln wird, kann Dirk Schmidt aber nicht vorhersagen. Ob die Lage in der Ukraine besser oder schlechter werde, darauf habe der Landkreis ja schließlich keinen Einfluss. Auch nicht darauf, wie viele Privatmenschen mit Flüchtlingen im Haus oder in der Wohnung irgendwann als Gastgeber wieder abspringen würden, weil es ihnen auf die Dauer zu viel werde. Bisher sei es von Landkreis-Seite aber noch kein Problem, in solchen Fällen Ukrainer zeitnah anderweitig unterzubringen. Der Landkreis schaue auch, dass Familien und Freunde zusammenbleiben könnten. Klagen von Ukrainern über Unterkünfte kämen kaum vor. Es komme auch nur ganz selten zu Konflikten zwischen Flüchtlingen und Privatgastgebern und -innen. Ein regelmäßiger Austausch zwischen Landkreis und Kommunen zum Thema Ukraine-Flüchtlinge finde weiterhin statt, betont Dirk Schmidt. Landrat Michael Köberle ist dankbar für die große zivile Hilfsbereitschaft.