Landkreis beteiligt sich an Interkultureller Woche

Limburg-Weilburg. „Zusammen leben, zusammen wachsen“ – unter diesem Motto findet in der Zeit vom 20. September bis 4. Oktober 2020 die Interkulturelle Woche im Landkreis statt. „Die Kreisverwaltung Limburg-Weilburg beteiligt sich mit gleich drei Veranstaltungen und setzt damit ein Zeichen für ein solidarisches Miteinander in unserer Gesellschaft“, so Landrat Michael Köberle und Erster Kreisbeigeordneter Jörg Sauer. Die Veranstaltungen entstanden als Kooperationen des vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration geförderten WIR-Projekts, das sich im Landkreis für eine vielfältige Gesellschaft einsetzt, und regionalen Netzwerkpartnern wie dem Büro des Ersten Kreisbeigeordneten und dem Weltladen Limburg.
Am Donnerstag, 24. September 2020, kann ab 17 Uhr die informative, bewegende und beeindruckende Ausstellung „Ich mache deine Kleidung“ im Kreishaus (Schiede 43 in Limburg, Sitzungssaal Westerwald) besucht werden. Dargestellt werden Frauen aus Südostasien, die unter schwierigsten Bedingungen unsere Kleidung nähen und die sich gleichzeitig selbstbewusst und stark für bessere Arbeitsbedingungen und einen gerechten Lohn einsetzen. Veranstaltet wird die Ausstellung vom Büro des Ersten Kreisbeigeordneten Jörg Sauer, der ein Grußwort sprechen wird, in Kooperation mit dem WIR-Projekt. Danach wird die Klimaschutzmanagerin Verena Nijssen einen Vortrag zum Thema „Fairtrade und Klimaschutz – der Einfluss unseres Konsums“ halten, der die Ausstellung mit einbezieht. Anmeldungen werden per Mail unter klimaschutz(at)limburg-weilburg.de oder telefonisch unter 06431 296-828 entgegengenommen.
Am Freitag, 25. September 2020, lädt die WIR-Koordinatorin Marie Ostermann von 16 bis 20 Uhr zu einem Impulsvortrag mit Diskussion zum Thema Rassismus ein: Spätestens seit den Terroranschlägen von Halle und Hanau ist Rassismus ein Teil öffentlicher Debatten auch in Deutschland. Diese Debatten werden oft sehr emotional geführt, viel seltener aber mit Sachkenntnis. Der Nachmittag will den Teilnehmenden eine erste Grundlage zu den Fragen geben, was Rassismus eigentlich ist, wie seine Funktionsweisen sind und wie Wege in eine rassismusfreie Zukunft aussehen können. Nach einem Impulsvortrag und einer Erfahrungsübung gibt es Gelegenheit zum Gespräch. Der Referent, Tsepo Bollwinkel, denkt, forscht, schreibt und lehrt zu Identitäten, Diskriminierungen, Intersektionalität und Nord/Süd-Beziehungen. Die Veranstaltung findet in der Aula der Theodor-Heuss-Schule in Limburg statt (Eingang über Eigenbetrieb Gebäudewirtschaft, Freiherr-vom-Stein-Platz 1). Anmeldungen werden per Mail unter wir-koordination(at)limburg-weilburg.de oder telefonisch unter 06431 296-399 entgegengenommen.
Eine Woche später, am Freitag, 2. Oktober 2020, lädt Meliha Delalic, die WIR-Fallmanagerin für Geflüchtete, gemeinsam mit dem Weltladen Limburg zum Filmabend mit anschließender Diskussion ein. Der Dokumentarfilm „Welcome to Sodom“ lässt die Zuschauerinnen und Zuschauer hinter die Kulissen von Europas größter Müllhalde in Ghana blicken und portraitiert die Lebensumstände und Schicksale von Menschen, die am untersten Ende der globalen Wertschöpfungskette stehen und deren Existenz und Alltag von der modernen Technologie geprägt und bedroht ist. Hier manifestiert sich auch die Kehrseite des digitalen Verbraucherwahns: Der Elektronik-Friedhof wird höchstwahrscheinlich auch die letzte Destination für die Tablets, Smartphones und Computer sein, die wir morgen kaufen. Die Veranstaltung findet von 18 bis 21 Uhr in der Aula der Theodor-Heuss-Schule in Limburg statt (Eingang über Eigenbetrieb Gebäudewirtschaft, Freiherr-vom-Stein-Platz 1). Anmeldungen werden per Mail unter m.delalic(at)limburg-weilburg.de oder telefonisch 06431 296-321 entgegengenommen.
Der Rassismus-Vortrag und die Filmvorführung sind zudem Teil einer dreiteiligen Fortbildungsreihe für Ehrenamtliche im Landkreis, die durch die Kampagne „Gemeinsam aktiv – Bürgerengagement in Hessen“ der Hessischen Staatskanzlei gefördert wird. Weitere Veranstaltungen der Interkulturellen Woche können auf den Seiten des Bezirkscaritasverbands Limburg und der Stadt Weilburg online eingesehen werden.