Früh übt sich – auch im Klimaschutz - Landkreis Limburg-Weilburg gewinnt beim Wettbewerb „So machen wir's“

Der Erste Kreisbeigeordnete Jörg Sauer freut sich zusammen mit den Kindern der 3. und 4. Klasse der Grundschule Oberzeuzheim, der Umweltberaterin Hella Birker und der Klimaschutzmanagerin Verena Nijssen über die Auszeichnung beim Wettbewerb „So machen wir's“.

Als Klimaflüchtlinge bitten der Eisbär Oskar und der Pinguin Dr. Pong Ping 35 Grundschulkinder der 3. und 4. Klasse in Oberzeuzheim um Hilfe. Sie sind auf der Suche nach einem neuen Lebensraum für sich und ihre Artgenossen, da sich die Arktis und die Antarktis durch den Klimawandel und die Umweltverschmutzung so stark verändert haben, dass sie befürchten, dort bald nicht mehr leben zu können. Als sie hören, wie viele gute Ideen die Kinder haben, um sich für mehr Klima- und Umweltschutz einzusetzen, schöpfen sie neuen Mut und hoffen, dass sie doch in ihre Heimat zurückkehren können.
Dieses kleine Theaterstück war der Auftakt zu einem kreativen, informativen und gemeinschaftlichen Aktionstag an der Grundschule in Oberzeuzheim. Zusammen haben die Umweltberaterin Hella Birker, die NaturSpielpädagogin Gesa Bund und die Klimaschutzmanagerin Verena Nijssen den Tag gestaltet. Im Anschluss an die interaktive Einführung wanderte die Gruppe zum nahe gelegenen Wald nördlich von Oberzeuzheim und sammelte Äste, Rinde, Steine, Moos und Blätter, die später auf dem Schulgelände zu einer wunderbaren Landschaftscollage von den Kindern zusammengebaut wurde. Die Kinder erschufen gemeinsam eine Wunschwelt, in der sie in Zukunft leben möchten, mit Flüssen, Wiesen, Wäldern, Bergen und Höhlen, in denen viele verschiedene Pflanzen und Tiere ohne Umweltzerstörung leben. Dazu bauten sie kleine Dörfer mit bunten Gärten für ein friedliches und harmonisches Miteinander. Zwischen Wanderung und Collagenerstellung stärkten sich alle bei einem gemeinsamen reichhaltigen Klimafrühstück mit Obst und Gemüse aus regionalem, saisonalem und biologischen Anbau. Dazu gab es Laugenstangen und Apfelsaft von Äpfeln aus heimischen Gärten. Die Klimaschutzmanagerin Verena Nijssen verwies beim Klimafrühstück außerdem darauf, dass schon beim Einkauf auf überflüssige oder umweltschonende Verpackung geachtet werden sollte. Auch stellte sie das Projekt „Foodsharing“ vor, von dem ein Großteil des mitgebrachten Obstes und Gemüses kam. Beim „Foodsharing“ geht es darum, Lebensmittel, die sonst weggeworfen werden würden, zu retten und an Mitmenschen zu verteilen, die sich über die kostenlosen Lebensmittel freuen und sie verwerten können. Dadurch soll auf die Lebensmittelverschwendung in unserer Gesellschaft aufmerksam gemacht werden.
Als krönenden Abschluss feierten die Kinder mit dem Ersten Kreisbeigeordneten Jörg Sauer, Hella Birker und Verena Nijssen den am Mittwoch, 18. September 2019, verliehenen Preis der KlimaKommunen des Landes Hessen. Gemeinsam hielten sie den Moment auf einem Foto fest. Der Preis ist neben Urkunde und Schild mit einem Geldpreis dotiert, den die Verantwortlichen für Material für die Bildungsarbeit einsetzen wollen, beispielsweise für die Ausstellung zu umweltbewusster und klimafreundlicher Ernährung „Die Umwelt isst mit...“ und für Forschermaterial. Das Geld soll auf jeden Fall den Kindern und Jugendlichen im Landkreis Limburg-Weilburg zugutekommen, damit sie noch mehr aktiv über den Klima- und Umweltschutz lernen können.

„So machen wir‘s“: 53 Beiträge beim Wettbewerb der hessischen Klima-Kommunen:

Überreicht hat den Preis Umweltministerin Priska Hinz auf der Konferenz „Klima-Kommunal“ der hessischen Klima-Kommunen. Neben dem Landkreis Limburg-Weilburg wurden fünf weitere Preisträger des Wettbewerbs „So machen wir’s“ ausgezeichnet. Wettbewerbe helfen dabei, auf besonders gute Beispiele aufmerksam zu machen. So lernen die Mitglieder des Bündnisses voneinander. Unter dem Motto „So machen wir‘s“ konnten alle hessischen Klima-Kommunen ihre Projekte in den Kategorien „Klimaschutz“ und „Klimaanpassung“ einreichen. Zusätzlich wurden Preise in der Sonderkategorie „Klimabildung kommunal“ vergeben.
Der Landkreis Limburg-Weilburg wurde mit dem Sonderpreis in der Kategorie „Klimabildung kommunal“ für sein Programm „Mehr Klimaschutz in der Bildung“ ausgezeichnet. Bildung ist eine der wichtigsten von sechs Säulen des Klimaschutzes im Landkreis Limburg-Weilburg, da sie die Voraussetzung für eine nachhaltige und klimaschonende Lebensweise darstellt. Deshalb sprechen das Klimaschutzmanagement und die Umweltberatung sowohl die Kinder als auch verschiedene Multiplikatoren an. Das umfangreiche und ganzheitliche Programm reicht bis in die Erwachsenenbildung hinein. Es werden Themen aus den Bereichen Energie und Ressourcen sparen, erneuerbare Energien, klimafreundliche Ernährung und Mobilität behandelt. Jedes Format hat seine eigene Zielgruppe und wendet unterschiedliche Methoden an, um für Klima- und Umweltschutz zu sensibilisieren und zum Handeln zu bewegen. Mit diesem umfassenden und zielgruppenspezifischen Ansatz leistet der Landkreis einen großen Beitrag im Bereich der Bildungsarbeit.
Jörg Sauer, Erster Kreisbeigeordneter des Landkreises Limburg-Weilburg, sagte dazu:
„Die junge Generation demonstriert für Klima- und Umweltschutz. Das begrüße ich aus tiefer Überzeugung. Wir als Landkreis Limburg-Weilburg unterstützen sie dabei mit passenden Bildungsangeboten, denn: Bildung ist der Schlüssel für verantwortungsvolles Handeln. Mit Angeboten für Kindergärten über Grund- und weiterführende Schulen bis hin zur Erwachsenenbildung haben wir eine breite Palette an Themen und Veranstaltungsformen zusammengestellt, die immer weiter ausgebaut wird. Nur gemeinsam über Generationen hinweg können wir eine lebenswerte Zukunft gestalten.“

Hintergrund:
Seit zehn Jahren engagieren sich hessische Klima-Kommunen für Klimaschutz und Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Um ihre Nachhaltigkeitsstrategie auf eine möglichst breite Basis zu stellen, startete die Hessische Landesregierung 2009 das Projekt „Hessen aktiv: 100 Kommunen für den Klimaschutz“. Zweck dieses Projekts war es, mindestens 100 Städte und Gemeinden als aktive Partner zur Eindämmung des globalen Klimawandels zu gewinnen und ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Klimaschutz in hessischen Kommunen zu schaffen.
Als erste Kommune unterzeichnete am 17. August 2009 die Gemeinde Wildeck aus dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg die Klimaschutz-Charta. Rund ein Jahr später war die magische Zahl 100 erreicht, als die Stadt Wiesbaden sich dem Bündnis anschloss. Da noch viele weitere Kommunen dem guten Beispiel folgten (und noch immer folgen), wurde das Projekt im November 2016 umbenannt und als Bündnis verstetigt. Seitdem engagieren sich die Akteure in dem Netzwerk „Hessen aktiv: Die Klima-Kommunen“. Auf der Agenda stehen neben der Senkung der CO2-Emissionen auch Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel. Im Rahmen der Konferenz wurde die Marke von 200 Kommunen erreicht.
Fachlich betreut wird das Bündnis von der Hessischen LandesEnergieAgentur (LEA). Dort ist die Fachstelle der Klima-Kommunen angesiedelt. Die Mitgliedskommunen erhalten vielfältige Unterstützungsangebote durch die LEA. Diese beinhalten themenspezifische fachliche Beratung (auch vor Ort), regionale Vernetzungstreffen und kostenlose Fachveranstaltungen sowie die Unterstützung durch vorkonzipierte Maßnahmenpakete.