Feierliche Betriebsübergabe des ertüchtigten Kompostwerks in Beselich

Landrat Michael Köberle überzeugt sich persönlich von der Wirksamkeit der neuen Biofilter.

Vor dem Lüftungssystem der Rotteboxen, v. l. Fraktionsvorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion Dr. Frank Schmidt, AWB-Betriebsleiter Bernd Caliari, Landrat Michael Köberle, Erster Kreisbeigeordneter Jörg Sauer, Bürgermeister Michael Franz und Geschäftsführer der Herhof-Kompostierung Beselich GmbH & Co. KG Michael Koch.

Limburg-Weilburg. - Der 1. Oktober 2020 ist für den Abfallwirtschaftsbetrieb Limburg-Weilburg (AWB) ein geschichtsträchtiger Tag. Denn an diesem Tag geht das durch die Firma Herhof-Kompostierung Beselich GmbH & Co. KG rundum ertüchtigte Kompostwerk Beselich Niederstein-Nord in das Eigentum des Abfallwirtschaftsbetriebs Limburg-Weilburg über. Betreiber bleibt nach aufwendigem Ausschreibungsverfahren weiterhin die Firma Herhof-Kompostierung Beselich GmbH & Co. KG.

Anlässlich dieses bedeutsamen Ereignisses fanden sich Landrat Michael Köberle, Erster Kreisbeigeordneter Jörg Sauer, der Beselicher Bürgermeister Michael Franz und die beiden Geschäftsführer der Firma Herhof-Kompostierung Beselich GmbH & Co. KG, Michael Koch und Carmen Hofmann-Ekler, zu einer feierlichen Betriebsübergabe ein.

Landrat Michael Köberle und Erster Kreisbeigeordneter Jörg Sauer dankten allen Mitwirkenden, insbesondere der Firma Herhof-Kompostierung Beselich GmbH & Co. KG, für die Ertüchtigung des Kompostwerkes, welches in dieser Art wohl technologisch zu den besten in Deutschland, wenn nicht sogar in Europa gehört. Die Umbaumaßnahmen dauerten fast genau ein Jahr von November 2018 bis November 2019.

Die Anlage wurde aufgrund einer Anordnung des Regierungspräsidiums Gießen technisch und baulich ertüchtigt, um die Anforderungen der neuen TA-Luft (Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft) zu erfüllen und jahrelang anhaltenden Nachbarschaftsbeschwerden aus den umliegenden Ortslagen entgegen zu wirken. Somit zeigte sich auch Bürgermeister Michael Franz stellvertretend für alle Beselicher Bürger, welche zuvor über wiederkehrende Geruchsbelästigung klagten, ebenfalls sehr zufrieden.
Die Maßnahmen zur Ertüchtigung des Kompostwerks Beselich lassen sich im Wesentlichen in zwei Punkten zusammenfassen:

  • Die Anlage wurde vollständig eingehaust, sodass der gesamte Kompostierungsprozess in geschlossenen Hallen, die über eine effiziente Ablufterfassung und -reinigung verfügen, stattfindet.
  • Es wurden zusätzliche Rotteboxen errichtet, sodass der Rotteprozess nunmehr 21 Tage statt vorher 7 Tage dauert und somit sogenannter Fertigkompost (Rottegrad 3 und höher) erzeugt wird, der weniger geruchsintensiv als sogenannter Frischkompost ist.

Die einjährige Umbaumaßnahme kostete rund 7,5 Mio. Euro. Bereits im April 2019 konnte der Betrieb, noch während der Baumaßnahmen, teilweise wiederaufgenommen werden. Dadurch konnten die jahreszeitlich bedingt steigenden Bioabfallmengen trotz der Baumaßnahmen umweltgerecht verarbeitet werden.

Neben der Abgabe von Bioabfall sowie Gehölz- und Rasenschnitt, können Kunden im Kompostwert aus einem breiten Leistungsspektrum wählen, denn die Hermann Hofmann Gruppe stellt Kompost nicht nur her, sondern vermarktet auch den fertigen Kompost und weitere Produkte für den heimischen Garten. Mit fachmännischer Beratung vor Ort kann der Kunde z. B. Kompost, Rindenmulch, Abdeckschnitzel, Blumenerde und Mutterbodenersatz erhalten.

Der Qualitätskompost ist ein natürlicher Bodenverbesserer und in vielfältiger Weise einsetzbar. Er unterliegt einer ständigen Überprüfung und ist mit dem RAL-Gütezeichen zertifiziert.

Zum Schluss der feierlichen Übergabe wurde zusammen mit Vertretern der Betriebskommission des AWB, der Kreispolitik und der Beselicher Kommunalpolitik in Kleingruppen eine Betriebsbegehung durchgeführt.