Entdeckungen in der Heimat: Der Geopfad Weilburg

Besonderheiten wie diese Gesteinsschichten aus vulkanischer Asche werden am Geopfad mit Informationstafeln erklärt.

Limburg-Weilburg. Urlaub in der Heimat liegt Trend, nicht nur als Folge von Corona. Die Region rund um Limburg und Weilburg bietet dazu viele Möglichkeiten, insbesondere für Wanderer und Radfahrer. Neben den großen Routen an Lahn und Weil entlang gibt es noch viele interessante Strecken in der Region zu entdecken. Einige von ihnen stellt der Marktplatz Limburg-Weilburg jetzt vor. In dieser Folge: der Geopfad Weilburg.
Der Geopark Westerwald-Lahn-Taunus hat in seinem ausgedehnten Gebiet zahlreiche Geopfade angelegt. Man kann sie wie ganz normale Wanderwege nutzen, aber wer sich etwas Zeit lässt, kann eine ganze Menge über Geologie, Erd- und Regionalgeschichte lernen. Denn die Geopfade führen an Steinformationen, interessanten Landschaftsbildern und Industriedenkmälern vorbei, die durch ausführliche Infotafeln erläutert werden. So ist es auch auf dem Geopfad Weilburg, der – anders als andere Wanderwege – sowohl innerstädtische Abschnitte als auch Teilstücke in der Natur aufweist.

Verlauf:
Der Einstieg in den Geopfad Weilburg ist an beliebiger Stelle möglich. Der offizielle Startpunkt liegt in der Nähe des ehemaligen Bahnhaltepunkts Guntersau zwischen der Kernstadt Weilburg und dem Stadtteil Kirschhofen. Parkplätze sind dort nicht vorhanden. Etwas weiter in Richtung Stadt stehen an der Gaststätte „Jimmy's" außerhalb des Kundenparkplatzes einige Autostellplätze zur Verfügung. Dort befindet sich auch eine Bushaltestelle, die den Geopfad an den öffentlichen Verkehr anschließt.
Vom offiziellen Startpunkt aus geht es auf einem für Fußgänger freigegebenen Radweg entlang der Straße in Richtung Weilburg. Hinter der Einmündung der Weilstraße, wo sich auch der Parkplatz befindet, biegen Wanderer nach rechts ab, überqueren die Landstraße und steigen in einigen Serpentinen den bewaldeten Gänsberg hinauf. Dort ist der erste Punkt mit Ausblick weit ins Lahntal hinein erreicht. Der Weg führt am Hang entlang und wendet sich schließlich nach links, am Prinz-Moritz-Erbstollen vorbei und durch eine Bahnunterführung zurück zur Lahn.
Auf dem alten Leinpfad zwischen Flussufer und Bahnstrecke passiert die Route den Schiffstunnel und erreicht die Innenstadt. Nun geht es wieder bergauf durch die Gassen in den Schlossbezirk. Dort lädt – nach dem Ende der Corona-Beschränkungen – das Bergbau- und Stadtmuseum zu einer intensiven Befassung mit dem Thema ein und natürlich die eindrucksvolle barocke Schlossanlage zur Besichtigung. Anschließend führt der Weg schon wieder bergab und quert auf der 1769 erbauten Steinernen Brücke die Lahn. Auf dem Odersbacher Weg folgt der Geopfad der Lahnschleife, um bald die letzten Häuser hinter sich zu lassen und wieder in den Wald einzutauchen. Weiter geht es am Lahnufer entlang bis zur Rollschiffstation südlich gegenüber der Altstadt. An dieser Stelle muss wieder der Hang erklommen werden. Vorbei am Tempelchen oberhalb der Felsklippe Hauserley, einem beliebten Aussichtspunkt, und über die Johann-Ernst-Allee, wendet sich der Weg nach Westen, dann nach Norden und zurück in Richtung Stadt. Kurz hinter dem mittelalterlich anmutenden Kranenturm, der eine weitere Aussichtsgelegenheit bietet, ist eine Abkürzung zurück zum Odersbacher Weg möglich – entweder über einige Treppenstufen oder auf einem etwas längeren asphaltierten Weg.
Der Geopfad ist rund sieben Kilometer lang und kann in rund zwei Stunden erwandert werden – einen Museums- und Schlossbesuch nicht eingerechnet. Dabei ist zu beachten, dass es sich nicht um eine Rundstrecke handelt und man eventuell zum abgestellten Auto zurücklaufen muss. Rund 150 Höhenmeter sind zu überwinden. Bedingt durch das in weiten Teilen städtische Umfeld, führt mehr als die Hälfte des Geopfads über Straßen, Gehwege und asphaltierte Wege. Die Wanderzeit für die einfache Strecke beträgt rund zwei Stunden. Ein grünes Symbol mit der stilisierten Lahnschleife, dem Weilburger Wappen und gekreuzten Hämmern markiert den Weg.

Sehenswürdigkeiten:
Neben den 13 informativen Stationen des Geopfads Weilburg und den zahlreichen Aussichtspunkten bietet das Stadtgebiet selbst viele Sehenswürdigkeiten. So ist der Schiffstunnel eine von ganz wenigen Anlagen dieser Art bundesweit und der älteste und längste heute noch befahrbare Schiffstunnel. Das Stadt- und Bergbaumuseum informiert über die Geschichte der einstigen nassauischen Residenz Weilburg und vor allem über die Bergbaugeschichte der Stadt und der Region. Eine Besonderheit ist der nachgebaute und betretbare Stollen im Museumsgebäude. Darüber hinaus ist natürlich das Schloss mit seinen herrschaftlichen Räumen, den Gärten und der Orangerie einen Besuch wert. Die Altstadt selbst mit ihren historischen Bauwerken lohnt eine Runde abseits des Geopfads und bietet natürlich zahlreiche Gelegenheiten zur Einkehr.

Tourvarianten:
Der Geopfad verläuft in Teilen deckungsgleich mit dem Lahnwanderweg, dem Lahnhöhenweg und dem Taunus-Schinderhannespfad (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Route im Hunsrück). Er bietet sich also auch als Abstecher von einer größeren Tour an. Umgekehrt kann auf die Fernwege eingeschwenkt werden, wenn eine längere Tour über Land gewünscht ist. Darüber hinaus ist ein rund drei Kilometer langer Stadtrundgang ausgeschildert, mit dem sich die Informationen zur Geologie um solche zur Stadtgeschichte ergänzen lassen. Radfahrer können den Geopfad mit dem Hessischen Radfernweg R7 verbinden, allerdings sind nicht alle Abschnitte für Fahrräder geeignet.

Eine detaillierte interaktive Routenkarte gibt es auf dem Portal Outdooractive: https://out.ac/ARKxB