Drei neue Stipendiatinnen der Musikstiftung/Landrat Köberle ehrt zwei junge Pianistinnen und eine Opernsängerin

Landrat Michael Köberle, Dr. Holger Fröhlich, Michael Troost, die Stipendiatinnen Lena Heun und Lucie Hoffmann, Peter Laux und Mario Rohrer (v.l.).

Limburg. Die Mezzosopranistin Lena Heun aus Oberbrechen und die Pianistin Lucie Hoffmann aus Dietkirchen durften sich im Rahmen einer Feierstunde im Limburger Musikhaus Demmer über ihre Aufnahme als neue Stipendiatinnen der Musikstiftung der Kreissparkasse Limburg freuen. Als dritte Stipendiatin 2022 wurde Theresa Altstetter (Klavier) aus Bad Camberg anerkannt, die aus Krankheitsgründen aber nicht an der Feierstunde teilnehmen konnte.
Die Stipendiatinnen sind zwischen 16 und 18 Jahren jung. Beide Pianistinnen erhielten ihre Ausbildung ab dem sechsten Lebensjahr bei Elita Vilcane an der Kreismusikschule Limburg und nahmen –teilweise auch als Duett- erfolgreich an den Wettbewerben von „Jugend musiziert“ auf Regional- und Landesebene teil. Lena Heun hat in diesem Jahr die Aufnahmeprüfung als Jungstudentin an der Hochschule für Musik in Frankfurt bestanden. Alle drei Stipendiatinnen wollen den zugedachten Geldbetrag von 3.000 Euro pro Stipendiatin für die Belegung von Meisterkursen sowie den Kauf von Noten nutzen. Insgesamt hatten sich neun junge Künstlerinnen und Künstler um ein Stipendium beworben.
Im Kuratorium und Fachbeirat der Musikstiftung gab es auch Wechsel. Gründungsmitglied Michael Troost wurde von Landrat Michael Köberle als Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung und dem Stiftungsvorstand Mario Rohrer aus dem Fachbeirat verabschiedet. Als ehemaliger Musiklehrer und Pfarrorganist der Pallottinerkirche betreute er seit 1983 die Auswahl der Stipendiatinnen und Stipendiaten. Rohrer betonte, dass Michael Troost einen wertvollen Beitrag zur Stiftungsarbeit geleistet habe. Peter Laux, ehemaliger Leiter der Hadamarer Fürst-Johann-Ludwig-Schule, hörte nach seiner Verabschiedung aus dem aktiven Schuldienst auch als Kuratoriumsmitglied der Musikstiftung auf. Auch er erhielt viel Lob. Der neue Leiter der Fürst-Johann-Ludwig-Schule, Philipp Naumann, begeisterter Unterstützer der dortigen Big Band und Saxofon-Spieler, tritt im Kuratorium seine Nachfolge an.
Kuratoriumsvorsitzender Michael Köberle erklärte, dass die Stiftung der Kreissparkasse für begabte heimische Musiker anlässlich des 75-jährigen Bestehens der Kreissparkasse Limburg 1983 gegründet worden sei. „Bis zum heutigen Tag hat die Musikstiftung 107 Stipendiatinnen und Stipendiaten insgesamt 230.000 Euro für ihre musikalische Ausbildung zur Verfügung gestellt“, sagte Michael Köberle. Viele davon hätten herausragende Karrieren hingelegt. Seit vielen Jahren unterstütze die Kreissparkasse, so der Kuratoriumsvorsitzende, auch kulturelle Veranstaltungen in der Region wie die Limburger Chornacht oder den Lesedom. Insgesamt 45.000 Euro seien im vergangenen Jahr für den kulturellen Bereich ausgeschüttet worden. Mit herausragenden kirchlichen und weltlichen Konzertveranstaltungen, begnadeten Solisten wie Ensembles habe sich Limburg den Ruf eines „Mekkas der Musik“ erworben. 
Stiftungsvorstand Mario Rohrer erklärte: „Wir wollen das, was die Musik ausmacht, in der Region unterstützen“. Die Stipendien strahlten aus Auszeichnung über die Region hinaus. Wer eine solche in seinem Lebenslauf vorweisen könne, dürfe stolz darauf sein. Dr. Holger Fröhlich, Sprecher des Fachbeirates, sagte, dass es in einer düster gewordenen Welt mit vielen Problemen wichtig sei, weiterhin die schönen Dinge wie die Musik zu leben. Fröhlich berichtete, dass das Vorspielen in den Räumen der Kreismusikschule in Limburg stattgefunden habe und alle drei Stipendiatinnen einen Teil ihrer Ausbildung dort genossen hätten. Das ist aber für ein Stipendium keine Voraussetzung.
Bewerber und Bewerberinnen müssen sich nicht unbedingt der klassischen Musik widmen, sondern dürfen gerne auch aus anderen Stilrichtungen stammen. Sie müssen „nur“ die Jury von ihrem Ausbildungsstand und ihrer Ausdrucksstärke überzeugen. Das haben Lena Heun, Lucie Hoffmann und Theresa Altstetter gleichermaßen getan und so sind sie laut Holger Fröhlich allesamt würdige Preisträgerinnen. Fröhlich zollte Respekt für die Auswahl schwieriger Stücke fürs Vorspielen. Um auf einen solchen Leistungsstand schon in jungen Jahren zu kommen bedürfe es neben Talent auch viel Fleiß und Durchhaltevermögen. Lena Heun und Lucie Hoffmann durften im Rahmenprogramm der Feierstunde auch auf der Bühne zeigen, was in ihnen steckt.
Lena Heun kam über ihre Eltern zur Musik und lernte nach einem Kurs Musikalische Früherziehung bei der Kreismusikschule Limburg ab dem siebten Lebensjahr auf eigenen Antrieb hin Geige. Sie hat sich dann vor vier Jahren aber dazu entschieden, auf eine Karriere als Opernsängerin hinzuarbeiten, weil sie bei der Oper die Mischung aus Musik und Theater liebt. „Singen entspannt mich und ist einfach nur schön“, sagt sie. Sie ist vor Aufnahme ihres Gesangsstudiums an der Frankfurter Hochschule für Musik neben ihrer schulischen Laufbahn als Gymnasiastin der Bad Camberger Taunusschule für die Unterstützung der Kreissparkasse dankbar, „denn Meisterkurse und Noten sind nicht billig“. Für Lucie Hoffmann lag es nahe, Klavier zu lernen, weil das Klavier ihres Vaters schon in der Wohnung stand. Angefangen hat sie aber vor zehn Jahren aus eigenem Interesse. Die Marienschülerin übt täglich ein bis zwei Stunden, vor wichtigen Auftritten und Wettbewerben auch länger. Wohin sie ihr beruflicher Weg nach dem Abitur führen wird, weiß die 15-jährige noch nicht sicher. „Wahrscheinlich werde ich auf Lehramt studieren“, sagt die Dietkircherin.

Junge Musiktalente aus dem Landkreis Limburg-Weilburg, die sich um ein Stipendium bewerben möchten, können dies unter folgendem Link gerne tun:

www.ksk-limburg.de/de/home/ihre-sparkasse/stiftungen.html