Der Blindenführhund ist ein großartiges Hilfsmittel

BPA-Beraterin Kristine Laufenberg referierte über den „Blindenführhund“.

Limburg-Weilburg. Die Limburger Beratungsstelle „Blickpunkt Auge“ organisiert regelmäßig spezielle themenbezogene Vorträge für blinde beziehungsweise sehbehinderte Menschen. Auch für das Jahr 2020 sind eine Reihe dieser Veranstaltungen bereits geplant und in Vorbereitung. Den Anfang machte ein nicht alltägliches Thema: BPA-Beraterin Kristine Laufenberg referierte über den „Blindenführhund“ – und hatte mit Labrador Ephraim selbstverständlich ihren eigenen mit vor Ort.

„Wenn sich blinde oder stark sehbehinderte Menschen außerhalb ihrer gewohnten häuslichen Umgebung ohne die Hilfe einer Begleitperson frei und unabhängig fortbewegen wollen, kommen sie ohne spezielle Hilfsmittel nicht aus“, so Kristine Laufenberg. „Ein Blindenführhund ist dann ein großartiges Hilfsmittel, um Menschen ohne oder mit wenig Augenlicht mobil zu machen.“ Doch da es sich um ein „lebendiges Hilfsmittel“ handelt, müssen vor und während der Anschaffung eines Blindenführhundes viele sehr spezielle Aspekte bedacht und beachtet werden. Und genau mit diesen zahlreichen Besonderheiten kannte sich Kristine Laufenberg, die selbst seit Geburt blind ist, bestens aus. Sie konnte den Zuhörerinnen und Zuhörern sehr anschaulich vermitteln, dass jede Halterin und jeder Halter mit einem Blindenführhund auf der einen Seite eine enorme Mobilitätshilfe und gleichzeitig einen zuverlässigen Freund gewinnt. Auf der anderen Seite bedeutet die Anschaffung eines solchen Hundes auch eine entsprechende Verantwortung, die zu übernehmen sich aber in jedem Fall lohnt. Die Expertin zeigte in ihrem Vortrag detailliert die Vorgehensweise auf, wenn man sich für einen Blindenführhund entschieden hat: Nach der Antragstellung beim zuständigen Kostenträger mit allen notwendigen Unterlagen folgt die Ausbildung selbst, der Einweisungslehrgang und die Gespannprüfung. Und die sehbehinderte Person muss sich im Klaren sein, dass das Ganze seine Zeit braucht: Von der grundsätzlichen Entscheidung bis zum Zeitpunkt der Übergabe des Hundes vergehen in der Regel bis zu eineinhalb Jahre. Die zahlreichen Fragen der Zuhörerinnen und Zuhörer wurden von Kristine Laufenberg geduldig, detailliert und sehr professionell beantwortet und zeugten vom großen Interesse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer am angebotenen Thema.

Bevor sich der sehbehinderte Mensch mit einer Führhundschule und einem Kostenträger in Verbindung setzt, sollte er sich umfassend informieren und beraten lassen. Dorothee Roth von „Blickpunkt Auge“: „Schon bei der generellen Entscheidungsfindung, ob der Führhund für eine bestimmte Person in Frage kommt, kann ein Gespräch mit anderen Führhundhaltern sehr hilfreich sein. Wir können hier unterstützend beraten, vermitteln und auch Tipps und Informationen über die weitere bestmögliche Vorgehensweise geben.“ Unterstützt wird sie dabei von Anja Posselt. „Wir wollen in unseren Vortragsveranstaltungen Hintergrundwissen vermitteln, umfassende Aufklärungsarbeit leisten und Ängste abbauen helfen. Und wir hoffen, dass möglichst viele unsere Beratungs- und Unterstützungsangebote annehmen. Jeder, der sich in unserer Limburger Beratungsstelle Blickpunkt Auge in der Außenstelle der Kreisverwaltung in der Gartenstraße informieren will, ist herzlich willkommen; wir werden versuchen, jedem Einzelnen nach Kräften zu helfen!“