Eigentlich sollten die Demokratie-Projektwochen, die das Jugendbildungswerk Limburg-Weilburg in Kooperation mit dem Verein „Creative Change e.V.“ aus Offenbach bereits für das Frühjahr 2020 an vier weiterführenden Schulen im Landkreis Limburg-Weilburg geplant hatte, schon längst umgesetzt worden sein. Aufgrund der Corona-Pandemie mussten diese dann aber immer wieder verschoben werden. Jetzt konnte die Projektreihe endlich, wenn auch nach wie vor unter strengen Hygieneregeln, in der Erlenbachschule in Elz starten, sehr zur Freude von Landrat Michael Köberle. Die achten Klassen freuten sich über das intensive und spannende, partizipative Theaterprojekt, an dem sie – an vier Vormittagen hintereinander und jeweils im Rahmen einer Schul-Doppelstunde – teilnahmen. Die Schülerinnen und Schüler konnten anhand von kleinen Theaterszenen aus dem Alltag der Jugendlichen sehr emotional in verschiedene Themen eintauchen. Das Spektrum von „Creative Change e.V.“ umfasst insgesamt 15 verschiedene Themen. Die Klassen durften sich im Vorfeld gemeinsam mit ihren Klassenlehrerinnen und Klassenlehrern drei bis vier Themen aussuchen. Jeden Tag wurde dann ein anderes Thema in Form einer kleinen Theaterszene, die immer eine Problemsituation beschrieb, bearbeitet. Die dargestellte Situation sowie das Verhalten, die Gefühlslage und die Bedürfnisse der vier Protagonisten wurden genau mit den Schülerinnen und Schülern analysiert. Anschließend wurde gemeinsam überlegt, mit welchen Mitteln das Problem in der Situation gelöst werden könnte. Dann war die Eigeninitiative der Mutigen unter den Achtklässlerinnen und Achtklässlern gefragt, die selbst als Schauspielerinnen und Schauspieler in der Szene mitmachen und diese durch ihr Spiel positiv verändern konnten. Durch die angesprochenen Emotionen und verschiedenen Sinne bleiben die Szenen und positiven Lösungen besser im Gedächtnis.
Während der Projektwoche konnten so viele für die Jugendlichen brennende Themen nicht nur angeschaut, sondern auch „angepackt“ werden, wie beispielsweise „Cyber-Mobbing“, „Demokratie als Lebensform“, „Extremismus“, „Fake News“ oder „Rassismus“. Am Ende der Woche waren sich alle einig, dass das Projekt gerne noch länger hätte dauern können, weil es trotz der ernsten Themen sehr viel Spaß gemacht hat. „Auch durch die gute Kooperation mit dem Schulsozialarbeiter der Erlenbachschule in Elz, Helder Machado, war es ein rundum gelungener Start in die Projektreihe“, freute sich Dorothee Valentin, die verantwortliche Bildungsreferentin des Jugendbildungswerkes Limburg-Weilburg. Besonders die Kinder und Jugendlichen haben im Rahmen der Corona-Pandemie auf Vieles verzichten müssen und es gäbe nicht nur Lernstoff der verschiedenen klassischen Schulfächer nachzuholen, sondern auch das Lernen und Erleben in Form von außerschulischen Bildungsangeboten. „Die offene Jugendarbeit in den Kommunen war viele Monate stark eingeschränkt. Wir vom Jugendbildungswerk freuen uns sehr, dass nun mit allen Kräften versucht wird, die Schulen offenzuhalten und so auch die Jugendbildungsarbeit unter strenger Einhaltung der Hygieneregeln als ein wichtiger Unterstützungsbaustein für die persönliche Entwicklung der Kinder und Jugendlichen vor Ort wieder besser greifen kann. Online-Angebote können hier nur sehr bedingt als Ersatz herhalten“, so Valentin.
Auch dank der Unterstützung des Vereins für Kriminalprävention Limburg-Weilburg wird das Jugendbildungswerk die Demokratie-Projektwochen auch im neuen Jahr mit dem Team von „Creative Change e.V.“ an verschiedenen weiterführenden Schulen im Landkreis Limburg-Weilburg anbieten. Im Februar 2022 wird das Projekt an der Johann-Christian-Senckenberg-Schule in Villmar und an der Fürst-Johann-Ludwig-Schule in Hadamar zu Gast sein, Ende März dann an der Weiltalschule in Weilmünster.
Informationen zu den „Demokratie-Projektwochen“ sowie zu weiteren Angeboten des Jugendbildungswerkes Limburg-Weilburg finden sich im Internet unter
www.das-jbw.de, Mail: jbw@limburg-weilburg.de, Telefon: 06431-296-118,
Facebook: Jugendbildungswerk Limburg-Weilburg, Instagram: das.jbw