Blechwarenfabrik und Hof Barmbach/Für Bürgerinnen und Bürger und Landrat viel Neues zu entdecken

Als erster Stopp auf dem Programm der Sommertour 2022 von Landrat Michael Köberle (5.v.l.) stand für die Bürgerinnen und Bürger der Besuch der Limburger Blechwarenfabrik.

Betriebsinhaber Christian Heun erläuterte Landrat Michael Köberle (7.v.r.) und den teilnehmenden Bürgerinnen und Bürgern den Betriebsablauf auf dem Hof Barmbach.

Der Besuch des landwirtschaftlichen Betriebes in Niederbrechen war für Landrat Michael Köberle (rechts) und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer höchst interessant.

Limburg/Brechen. Die wieder einmal ausgebuchte Sommertour des Landrates Michael Köberle hat den 47 teilnehmenden Bürgerinnen und Bürgern einen unvergesslichen Tag beschert. Sie konnten Einblick in gleich zwei erfolgreiche Unternehmen der Region nehmen, besuchten die Limburger Blechwarenfabrik sowie den mittlerweile ökologischen Landbau betreibenden Hof Barmbach in Niederbrechen. Die Blechwarenfabrik Limburg GmbH ist einer der führenden Verpackungshersteller für chemisch-technische Füllgüter. Das Unternehmen wurde 1872 in Limburg begründet und feiert somit in diesem Jahr sein 150-jähriges Bestehen. „Mit mehr als 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Blechwarenfabrik Limburg einer der größten industriellen Arbeitgeber im Umkreis“, berichtete Geschäftsführerin Annika Roth. In bis zu zehn Ausbildungsberufen bildet das Unternehmen aus und hat am 1. August erst elf neue Auszubildende sowie zwei Jahrespraktikanten begrüßt. Im Jahr 2020 sei das Unternehmen, so Roth, auch durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem deutschen Umweltpreis ausgezeichnet worden. Die Blechwarenfabrik hat es vom einst von Josef Heppel gegründeten Spengler- zum international agierenden Industriebetrieb geschafft. Der Hof Barmbach mit mittlerweile 76 Hektar Betriebsfläche entstand 1960, als der landwirtschaftliche Betrieb der Familie Heun aus der engen Niederbrecher Ortslage ausgesiedelt wurde. Im Jahre 1993 wurde der Hof von Christoph Heun auf ökologischen Landbau umgestellt und wird somit seit fast 30 Jahren nach dessen Richtlinien bewirtschaftet. Er gehört seit 2014 dem Verband Bioland an. Seit 2001 werden eigene und hinzugekaufte Bio-Produkte im Bioladen vermarktet. Seit 2020 gibt es auch einen Online-Shop. Nach der Errichtung eines neuen Kuh- und Rinderstalles in den Jahren 2008 bzw. 2013 ist inzwischen die Milchviehhaltung der Rasse Holstein-Friesian die Haupteinnahmequelle des Betriebes. Ein Teil der Milch wird seit 2015 an der hofeigenen Milchtankstelle verkauft. Seit 2011 werden die Kühe im Offenstall durch einen Melkroboter gemolken. Der heutige Inhaber Christian Heun, Sohn von Christoph Heun, kann im Computer sehen, welche Kühe nicht von alleine den Melkroboter besucht haben und diese dann noch individuell zum Melken führen. Neben der Milchtankstelle wird ein Teil der eigenen Milch an regionale Abnehmer wie beispielsweise Eisdielen und einen Partyservice vermarktet. Heun berichtet: „Der größte Teil aber wird jeden zweiten Tag von der Upländer Bauernmolkerei, der einzigen Bio-Molkerei in Hessen, abgeholt und dort zu leckeren Bioprodukten verarbeitet“. Diese können dann wieder im Hofladen des Hof Barmbach gekauft werden. 60 Milchkühe schaffen im Schnitt eine Jahresleistung von 9.400 Liter. Seit 2013 leben im Betrieb auch Rinder und Kälber in einem neuen Offenstall. 28 Monate nach ihrer Geburt können sie dann selbst zu Biokühen werden. „Auch ein Teil der männlichen Kälber ziehen wir auf und vermarkten diese als Bruderbullen im Hofladen“, berichtet Christian Heun. Im Hof gibt es auch 18 Mastschweine, 170 Legehennen sowie 170 Bruderhähne zur Mast. Der Hof besitzt zudem drei Bienenvölker und kann somit auch selbstgemachten Honig anbieten. Auf den Äckern des Hofes werden viele verschiedene Kulturen angebaut, darunter Weizen, Triticale (Kreuzung aus Roggen und Weizen), Kartoffeln, Zuckerrüben sowie Mais und solche, die heute nur noch selten angebaut werden: Dinkel, Ackerbohnen, Klee- und Luzernengras. Das Getreide wird als Futter für das Vieh verwendet und auch als Backgetreide vermarktet. Mais, Ackerbohnen, Klee- und Luzernegras dienen ausschließlich als Futtermittel. Die Kartoffeln werden im eigenen und in umliegenden Bioläden verkauft. Die Zuckerrüben werden komplett an Südzucker vermarktet. Auf den Wiesen werden Grassilage und Heu als Futter für Kühe und Rinder erzeugt. Neben der Familie Heun –Christian mit Frau Svenja und Vater Christoph sowie Mutter Anette- bewirtschaften den Betrieb eine Aushilfe und ein Auszubildender. Für die Zuckerrübenpflege werden zwei bis drei Saisonarbeiter für fünf Wochen im Jahr beschäftigt. Landrat Michael Köberle sagte, dass es auch hier auf dem Land wichtig sei, den Bürgerinnen und Bürgern zu zeigen, wie moderne Landwirtschaft funktioniere. Es sei wichtig, dass Deutschland die eigene Bevölkerung noch selbst versorgen könne. Landrat Köberle dankte beiden Betrieben für die Öffnung ihrer Tore für die diesjährige Sommertour und seiner Mitarbeiterin Simone Frohne von der Pressestelle für die engagierte Organisation. „Wir werden auch 2023 wieder eine Sommertour für interessierte Bürgerinnen und Bürger mit interessanten Zielen in der Region anbieten“, verspricht Landrat Michael Köberle.