Auszubildende und Dual-Studierende der Kreisverwaltung bereiten Gedenkstättenbesuch in Buchenwald vor

Referent Markus Streb (links im Vordergrund) mit Auszubildenden und Dual-Studierenden der Kreisverwaltung Limburg-Weilburg am Ort der ehemaligen Synagoge in Limburg. Foto: Cara Basquitt

Limburg-Weilburg. Die Auszubildenden und Dual-Studierenden der Kreisverwaltung Limburg-Weilburg fahren vom 27. bis 30. April 2022 auf Bildungsfahrt nach Weimar. Landrat Michael Köberle begrüßt dieses besondere Angebot für die jungen Menschen, die sich für eine berufliche Zukunft in der Kreisverwaltung auf den Weg gemacht haben. Zum Programm der Bildungsfahrt gehört auch der Besuch der Gedenkstätte Buchenwald. Einen ganzen Tag werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dort verbringen und im Rahmen eines Workshops mehr über das ehemalige Konzentrationslager erfahren.

Pia Stöckl, Leiterin des Referats Aus- und Jugendbildung, und Martin Lunz, Bildungsreferent im Bereich Ausbildung, legen großen Wert darauf, dass die Ausbildung bei der Kreisverwaltung Limburg-Weilburg auch Aspekte der Persönlichkeitsentwicklung beinhaltet. Eine solche Bildungsfahrt bietet den Auszubildenden und Dual-Studierenden die Möglichkeit, den eigenen Horizont zu erweitern und sich gleichzeitig mit gesellschaftlich relevanten Themen zu beschäftigen. 

Um den Gedenkstättenbesuch entsprechend vorzubereiten, hat eine Veranstaltung mit dem Referenten Markus Streb stattgefunden. Dieser promoviert an der Justus-Liebig-Universität Gießen und beschäftigt sich außerdem seit Jahren intensiv mit dem jüdischen Landleben in Hessen im 19. und 20. Jahrhundert. Der Fokus des Vorbereitungstages lag auf dem Kennenlernen jüdischer Biografien aus Limburg und Umgebung zur Zeit des Nationalsozialismus. Es wurde immer wieder der Bezug zum ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald hergestellt, da die Jüdinnen und Juden, deren Biografien vorgestellt wurden, entweder selbst nach Buchenwald deportiert oder Familienmitglieder dorthin verschleppt wurden. In diesem Rahmen beschäftigte sich die Gruppe auch mit Original-Dokumenten, beispielsweise Fotos, Zeitungsartikeln und Zeitzeugen-Interviews. Des Weiteren fand eine kleine Exkursion statt, die unter anderem an den Ort der ehemaligen Synagoge in Limburg führte sowie zu Häusern, in denen jüdische Menschen während der Zeit des Nationalsozialismus gelebt haben.

In der Abschlussrunde der Veranstaltung wurde deutlich, dass besonders die Auseinandersetzung mit den Biografien der jüdischen Menschen „aus der Nachbarschaft“ während der Zeit des Nationalsozialismus die Teilnehmenden sehr beschäftigt hat. „Es ist wichtig, dass die Gräueltaten der Nationalsozialisten für die jungen Menschen nicht nur eine abstrakte Zahl bleiben, sondern dass sie anhand von persönlichen Geschichten und Orten, an denen sie stattgefunden haben, deutlich gemacht werden“, sagt Cara Basquitt, Bildungsreferentin des Jugendbildungswerks Limburg-Weilburg und Mitorganisatorin der Bildungsfahrt.